Pressemitteilung | Verband Bildung und Erziehung - Landesverband Nordrhein-Westfalen (VBE)

WDR-Umfrage offenbart prekäre Arbeitsverhältnisse an Schulen in NRW / VBE: Wer Qualität will, muss sichere Arbeitsbedingungen schaffen

(Dortmund) - Nach einer WDR-Umfrage arbeiten an Offenen Ganztagsschulen rund 25 Prozent Honorarkräfte und rund 17 Prozent Minijobber. Für die nicht repräsentative Umfrage wurden Daten von 209 Grundschulen zusammengetragen. "Wer Qualität an unseren Schulen will, muss investieren. Mit unsicheren und schlecht bezahlten Beschäftigungsverhältnissen wird das auf Dauer nicht möglich sein. Vor dem Hintergrund ist es überfällig das Kooperationsverbot aufzuheben, damit der Bund die Länder auch in schulischen Angelegenheiten besser unterstützen kann", erklärt Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW.

"Wir fordern landesweite Standards für das Personal sowie für die sächliche und räumliche Ausstattung. Jede offene Ganztagsschule sollte gut ausgestattet sein, damit Chancengleichheit nicht zur Glückssache wird. Damit das gelingt muss das Fachpersonal fair entlohnt werden", erklärt Beckmann.

Laut WDR-Recherchen würden sich viele Honorarkräfte selbst versichern, wodurch die Träger Sozialabgaben sparen. Aktuell gebe es eine Überprüfung vieler Verträge. Der Stadt Essen droht demnach eine Nachzahlung von 670.000 Euro. Udo Beckmann: "Künstler, Medientrainer und Handwerker bereichern das Angebot an Offenen Ganztagsschulen. Dumpinglöhne und unsichere Arbeitsverhältnisse führen dazu, dass das Fachpersonal wegläuft."

Für den VBE NRW kann nur ein gebundener schulischer Ganztag die Ansprüche erfüllen, die von einem gelingenden Ganztag mit Blick auf Bildung, Erziehung und Betreuung erwartet werden. Der sogenannte Offene Ganztag kann nur eine Übergangslösung darstellen und ist letztlich ein Sparmodell. "Grundsätzlich sollten Grundschulen die Möglichkeit bekommen, wenn sie wollen, von einer Offenen Ganztagsschule zu einem gebunden schulischen Ganztag zu wechseln", so Beckmann abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Bildung und Erziehung Landesverband Nordrhein-Westfalen (VBE) Alexander Spelsberg, Pressereferent Westfalendamm 247, 44141 Dortmund Telefon: (0231) 425757-0, Fax: (0231) 425757-10

(rs)

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