Pressemitteilung | Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) - Hauptgeschäftsstelle

WM 2006 mit Bussen und Bahnen / Erlebniswert und viele menschliche Kontakte / Klaus Töpfer: Umsteigen ist keine Marotte, sondern einfach notwendig

(Köln) - Die FIFA WM 2006TM steht vor dem Finale. Zeit zum Hochgenuss und auch Zeit für eine erste Bilanz, auch zum Umweltschutz-Konzept „Green GoalTM“ der FIFA. Eines der gesetzten Ziele ist, dass mindestens die Hälfte der Besucher umweltfreundlich an- und abreisen. Hierzu stehen neben der Nutzung der eigenen Füße und des Fahrrads vor allem auch Busse und Bahnen bereit. Aber wie ist es mit der Leistung des öffentlichen Verkehrs bestellt? Grund genug, einmal beim Green Goal-Botschafter Prof. Klaus Töpfer, Bundesumweltminister a. D. und bis vor kurzem Direktor des UN-Umweltprogramms, nachzufragen.

Welche Eigenschaften sind hervorzuheben, wenn eine „Mannschaft in der Einzelkritik“ unter Umweltgesichtpunkten geschrieben wird? Klaus Töpfer nennt als erstes, dass etwa 60 Prozent der Besucher von WM-Spielen Busse und Bahnen nutzen. „Ein absoluter Rekord, der sicher auch auf die effektive Anbindung aller Stadien zurückgeht“, so Töpfer. Zweitens sei sichergestellt, dass die Nutzer von Bussen und Bahnen Wartezeiten im Stau mit dem eigenen PKW vermeiden können. Er habe das sehr gut funktionierende ÖPNV-System bei der Anreise zum WM-Eröffnungsspiel in München selbst erlebt, schwärmt der ehemalige Bundesumweltminister. Drittens diene die WM in der ganzen Welt als Leistungsschau des ÖPNV. „Viele kommen aus Gegenden, in denen neben dem Auto, den eigenen Beinen und ein bisschen Fahrrad kaum etwas anderes stattfindet“, so Töpfer. Auch die organisatorische Leistung und die sauberen Fahrzeuge seien zu nennen. Natürlich sei immer noch etwas zu verbessern, zum Beispiel ließe sich an den Übergängen des ÖPNV-Netzes noch etwas machen. „Es findet sich aber kein Punkt, der kritisch in den Vordergrund gestellt werden sollte“, hebt Töpfer hervor. Seine Gesamtbewertung fällt durchweg positiv aus. Das Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ sei bestens umgesetzt worden. Die Mobilität habe besser geklappt als erwartet.

Töpfer spricht einen weiteren wichtigen Punkt an: „Viel zu wenig zur Geltung kommt, dass der ÖPNV einen wunderbaren Erlebnisaustausch und beste Kontaktmöglichkeiten bietet. Es zeigt sich unmittelbare Lebensfreude, es wird gemeinsam gefiebert und Identitäten werden auch über nationale Eigenheiten gelebt.“

Welches Vorbild kann aber die Umsetzung des Konzeptes Green Goal für den Alltag geben? Wo muss Deutschland noch trainieren, um aus Umweltsicht eine gelbe oder rote Karte zu vermeiden? Generell, so Töpfer, könne mitgenommen werden, dass umweltfreundliches Verhalten Spaß mache. Hier bezieht er auch die Bereitschaft zu mitmenschlichen Kontakten im Alltag ein, für die sich Busse und Bahnen optimal eigneten. „Wir sind eine Eventgesellschaft, deshalb sind Ereignisse wie eine Fußballweltmeisterschaft wirklich lehrreich.“ Um die Nutzung des ÖPNV noch zu verbessern, seien jedoch weitere Anreize in Komfort und Preis ratsam. Deutschland stehe nicht vor einer gelben oder gar rote Karte. Allerdings sei bezüglich des Mobilitätsverhaltens der Gesellschaft ganz dringend und ernsthaft eine „letzte Ermahnung“ des Schiedsrichters ratsam. „Das Umsteigen auf Busse und Bahnen ist keine Marotte, sondern einfach notwendig.“

Wohin sollte sich das deutsche Verkehrsverhalten in den nächsten Jahren entwickeln? Was kann bis zur nächsten Weltmeisterschaft zur Selbstverständlichkeit werden? „Wir dürfen nicht nur von Event zu Event denken, sondern müssen die Erfahrungen und Möglichkeiten mit dem öffentlichen Verkehr in den Alltag übertragen,“ wünscht sich Töpfer. Die Anforderungen des Green Goal sollten in alle anderen Events und in den Alltag hineingebracht werden. Dies betreffe auch die Bereiche Wasser, Abwasser, Abfall und ähnliches. „Aber ich bin da guter Dinge“, so Töpfer. „Aus Resignation ist noch nie Leistung entstanden.“

Und die Frage, wie weit Deutschland bei der Weltmeisterschaft kommen könne, wer Weltmeister werde, beantwortet er genauso optimistisch: „Deutschland kann es sehr weit bringen, auch Weltmeister werden.“

Das WM-Portal unter www.Mit-Bus-und-Bahn-zur-WM.de ist Teil der Kampagne "Damit Deutschland mobil bleibt. Initiative für Bus und Bahn" des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Mit diesem Internetangebot informiert die VDV-Kampagne über die Bedeutung von Bussen und Bahnen bei der Durchführung der FIFA WM 2006 (TM) und bietet darüber hinaus eine Servicedienstleistung für die persönliche WM-Planung.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) Stephan Anemüller, Referent, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Kamekestr. 37-39, 50672 Köln Telefon: (0221) 57979-0, Telefax: (0221) 514272

(sk)

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