Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Wachstumsproblem Deutschlands überwiegend hausgemacht / DIHK zur BIP-Wachstumszahl 2002

(Berlin) - "Das Wachstumsproblem Deutschlands ist überwiegend hausgemacht", erklärte der Chefvolkswirt des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) Axel Nitschke zur am 16. Januar verkündeten BIP-Wachstumsrate von 0,2 Prozent für das Jahr 2002 durch das Statistische Bundesamt. Die Bundesregierung habe es versäumt, durch eine überzeugende Reformpolitik im vergangenen Wahljahr eine Überwindung der Konjunkturflaute anzustoßen. Besonders besorgniserregend sei die Neuverschuldung in Höhe von 3,7 Prozent in Höhe des BIP. Mit der Wirtschaftsentwicklung im Jahr 2002 setze sich der langjährige Abwärtstrend beim gesamtwirtschaftlichen Wachstum in Deutschland fort.

Nach Berechnungen des DIHK ergebe sich seit dem Jahr 2000 nur noch ein jährliches durchschnittliches Wachstum von 1,2 Prozent - trotz des beachtlichen Starts von 2,9 Prozent. Das Wachstum des neuen Jahrzehnts liege also schon jetzt weit unter dem Durchschnitt der achtziger Jahre von 2,3 Prozent und sogar noch unter dem enttäuschenden Wachstum der neunziger Jahre von jährlich 1,5 Prozent. Zudem verharre das wirtschaftliche Wachstum in Deutschland erstmals wieder seit 20 Jahren (0,1 Prozent im Jahr 1981 und -1,1 Prozent im Jahr 1982) in zwei aufeinanderfolgenden Jahren unter der Ein-Prozent-Marke (0,6 Prozent im Jahr 2001 und 0,2 Prozent im Jahr 2002).

Mit der Bekanntgabe der Wachstumszahl für 2002 wird nunmehr deutlich, dass alle Wachstumsprognosen für diesen Zeitraum zu hoch ausgefallen seien. Es sei jedoch bemerkenswert, dass die DIHK-Wachstumseinschätzung zu Jahresbeginn 2002 (Schätzung: 0,5 Prozent) die geringste Abweichung verzeichne. Offenbar biete die DIHK-Unternehmensbefragung mit mehr als 25 000 Antworten eine sehr verlässliche Basis für Konjunktureinschätzungen. Die eher skeptischen Einschätzungen der Unternehmen außerhalb der Industrie veranlassten den DIHK zu einer vorsichtigeren Prognose der Konjunkturaussichten als die Wirtschaftsforschungsinstitute und die Bundesregierung.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/203080 Telefax: 030/203081000

NEWS TEILEN: