Wälder vom Hochwasser stark geschädigt: Den Waldbesitzern steht das Wasser bis zum Hals

(Berlin) - In den vom Hochwasser betroffenen Gebieten sind im ländlichen Raum Schäden in solcher Höhe entstanden, daß die Bevölkerung noch mehrere Monate mit der Schadensbeseitigung beschäftigt sein wird. Durch die Wassermassen wurden auch die Wälder stark geschädigt. Waldwege sind auf tausenden Hektar zum Teil vollständig zerstört. Daher kann das Ausmaß der Schäden bis heute noch nicht geschätzt werden. Erst wenn die Wälder wieder zugänglich sind, werden sich die Eigentümer einen Überblick über den Zustand ihrer Wälder verschaffen können.

In ersten vorsichtigen Schätzungen geht das Land Sachsen-Anhalt davon aus, dass mindestens 8000 ha Wald stark betroffen sind. In Sachsen ist noch mit weitaus größeren flächigen Schäden zu rechnen und auch in Brandenburg und Niedersachsen hat das Hochwasser dem Wald zugesetzt. Probleme ergeben sich u.a. mit dem angeschwemmten Müll, der nach Rückgang der Fluten in den Wäldern liegen geblieben ist. Dessen Entsorgung ist zunächst unklar und wird hohe Kosten verursachen.

Der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW), Michael Prinz zu Salm-Salm, begrüßt die Zusagen der Bundesregie-rung, den land- und forstwirtschaftlichen Betrieben schnelle und unbürokratische Hilfe zukommen zu lassen. Denn die Waldbesitzer, die besonders in den neuen Bundesländern seit Jahren in einer ökonomisch schwierigen Lage sind, seien auf finanzielle Hilfe beim Neubau von Wegen und Lagerplätzen, aber auch bei der Neuanlage von Kulturen angewiesen. Nur so könnten sie ihren Wald im Interesse der Gesellschaft auch weiterhin pfleglich bewirtschaften.

Salm betonte weiter das ausgezeichnete Wasserrückhaltevermögen und die hervorragende Bodenschutzwirkung des Waldes hin: „Den Wäldern ist es zu verdanken, dass die Schäden nicht noch weitaus höher ausgefallen sind.“
Nicht absehbar sind bisher die direkten Schäden an den Waldbäumen: in Folge der lang andauernden Überflutung und Unterspülung haben viele Bäume an Stabilität verloren und werden in den nächsten Jahren noch absterben bzw. gefällt werden müssen.

Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. Reinhardtstr. 18 10117 Berlin Telefon: 030/31807923 Telefax: 030/31807924