Pressemitteilung | Fachverband Gebäude-Klima e.V. (FGK)

Wärmerückgewinnung entscheidende Effizienztechnologie im Gebäudesektor / Einsparungen von 20,1 TWh Wärme und 5,83 Millionen t CO2 in 2013 / Bis 2020 weitere Verdoppelung möglich

(Bietigheim-Bissingen) - Der Wärmerückgewinnung in Nichtwohngebäuden kommt eine größere Bedeutung zu als den übrigen erneuerbaren Energien im gesamten Gebäudesektor. Das zeigt eine Studie des Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier im Auftrag des Fachverbands Gebäude-Klima e. V. (FGK) und des Herstellerverbands Raumlufttechnische Geräte e. V. (RLT). So wurden 2013 in Deutschland alleine in Nichtwohngebäuden durch die Wärmerückgewinnung rund 20,1 TWh Wärme zurückgewonnen, wodurch umgerechnet 5,83 Millionen Tonnen CO2 eingespart wurden. Im Vergleich dazu stellten Wärmepumpen, Solar- und Geothermie 2013 im gesamten Gebäudebereich zusammen lediglich rund 24,8 TWh an regenerativer Wärme bereit.

Seit dem Jahr 2007 hat sich die durch RLT-Anlagen mit Wärmerückgewinnung zurückgewonnene Wärme in etwa verdoppelt, stellen die Autoren Dr.-Ing. Christoph Kaup und Prof. Dr.-Ing. Percy Kampeis fest. 2007 wurden in Deutschland noch 9,5 TWh an Wärme zurückgewonnen und damit rund 2,74 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Für das Jahr 2020 prognostizieren die Forscher eine weitere Steigerung beim Anteil der zurückgewonnenen Wärme auf rund 33,2 TWh, was einer CO2-Reduktion von etwa 9,61 Millionen Tonnen entsprechen würde.

"Mit den richtigen politischen Maßnahmen könnte die durch die Wärmerückgewinnung heute eingesparte Menge an Energie bis 2020 erneut verdoppelt werden. Dies wäre ein entscheidender Schritt zum Erreichen der Effizienzziele", sagt FGK-Geschäftsführer Günther Mertz: "Dazu muss nur an den richtigen Stellschrauben gedreht werden: etwa in dem der Schwellenwert, ab dem nach § 15 der Energieeinsparverordnung (EnEV) die Pflicht zum Einbau einer Wärmerückgewinnung besteht, gesenkt wird. Durch die kurzen Amortisationszeiten bedarf es dazu keiner Förderung, wobei die Wertschöpfung zum größten Teil im Inland bliebe. Unterm Strich würden von der Maßnahme also nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die öffentliche Haushalte profitieren."

Hintergrund: In Deutschland gibt es rund 1,8 Millionen Nichtwohngebäude: Büro- und Gewerbegebäude, Hotels, Schulen, Krankenhäuser, Industriehallen oder Versammlungsstätten. Obwohl diese und andere Nichtwohngebäude in ihrer Anzahl weniger als ein Zehntel des gesamten deutschen Gebäudebestands ausmachen, entfällt auf sie aufgrund des größeren Raumvolumens mehr als ein Drittel des Endenergieverbrauchs von Gebäuden insgesamt. Dieser macht in Summe mehr als 40 Prozent des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs aus. Zentrale Raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) mit Wärmerückgewinnung spielen eine Schlüsselrolle für Energieeffizienz und Behaglichkeit in Nichtwohngebäuden. Sie heizen, kühlen, be- und entlüften nicht nur, sondern gewinnen auch mittlerweile durchschnittlich 70 Prozent der Wärme aus dem Gebäude wieder zurück, die ansonsten über geöffnete Fenster ungenutzt in die Umgebung entweichen würde.

Die "Studie zur Entwicklung des Energiebedarfs zentraler Raumlufttechnischer Anlagen in Nicht-Wohngebäuden in Deutschland" steht unter http://www.downloads.fgk.de/242_Studie_RLT_NWG_2014_web.pdf kostenlos zum Download bereit.

Quelle und Kontaktadresse:
Fachverband Gebäude-Klima e.V. (FGK) Pressestelle Danziger Str. 20, 74321 Bietigheim-Bissingen Telefon: (07142) 78 88 99-0, Fax: (07142) 78 88 99-19

(sy)

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