Pressemitteilung | Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) - Hauptgeschäftsstelle

Wettbewerber werfen dem Marktführer unsolides Finanzgebaren vor

(Bonn) - Die Deutsche Telekom versendet derzeit vermehrt Mahnschreiben, in denen Mitbewerber aufgefordert werden, angeblich fällige Rechnungen zu begleichen. "Diese Forderungen sind eine Frechheit", erklärte Rainer Lüddemann, Geschäftsführer des Bundesverbandes der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften (BREKO), vergangenen Freitag in Bonn. Ihm liegen detaillierte Unterlagen einiger Mitgliedsfirmen vor. Die aufgeführten Summen, die sich aus Bereitstellungsentgelten für die Teilnehmeranschlussleitung, Interconnectionverbindungen und dem Ausbau von Technikräumen ergeben, hielten einer Prüfung nicht stand, so Lüddemann. So sei einem Citycarrier die Bereitstellung ein und derselben Teilnehmeranschlussleitung gleich mehr als tausend Mal in Rechnung gestellt worden. Für weitere Anschlüsse sei dies in ebenfalls hundertefacher Überhöhung geschehen. Der Rechnungsbetrag belaufe sich daher auf insgesamt mehr als eine Million DM, obwohl in Wirklichkeit nur wenige Mark zu zahlen wären. Dabei handele es sich um Positionen, die bereits mehrfach aus diesem Grund reklamiert worden seien. Die Bonner Zentrale zeige hier keine Einsicht. Dabei sei auf lokaler Ebene bereits Einvernehmen erzielt worden. Die Telekom habe sogar schriftlich einen eigenen Systemfehler eingeräumt. Und dennoch werde immer wieder überhöht abgerechnet. Lüddemann: "Offensichtlich nimmt es die Telekom hier ebenso wenig genau mit den Beträgen wie bei ihren Immobiliengeschäften."

Fehlende Gründlichkeit, gepaart mit der Arroganz des Marktführers, könne ein solches Gebaren erklären, meint der Verbandsgeschäftsführer. Die öffentlichkeitswirksame Zurschaustellung der Forderungen ließe allerdings eine beabsichtigte Diskreditierung des Wettbewerbs erahnen. Neu sei diese Geschäftsauffassung jedoch nicht. Wegen solcher ungerechtfertigten Forderungen würden sich Mitgliedsfirmen bereits vor Gericht mit der Telekom auseinander setzen. So auch im beispielhaften Falle einer Telekomrechnung in Höhe von mehreren hunderttausend Mark für bauliche Ausführungen in einem so genannten Kollokationsraum, in dem die Technik der Telekom mit der eines Mitbewerbers zusammengeführt wird. "In dieser Rechnung ist keine Position nachvollziehbar", bemängelt Lüddemann und zitiert kryptische Abkürzungen wie "ROS-ReM" sowie angegebene Fahrtkosten ohne jeden Beleg. "Im Privatbereich wäre dies ein gefundenes Fressen für jeden Verbraucherschützer", weiß Lüddemann.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften e.V. (breko) Königswinterer Str. 310 53227 Bonn Telefon: 0228/2499970 Telefax: 0228/2499972

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