Pressemitteilung | Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen e.V.

Wirtschaftsminister Al-Wazir eröffnet Branchentag des Hessischen Gastgewerbes in Kassel / Hotellerie und Gastronomie einer der wichtigsten Wirtschaftsbereiche und Botschafter des Landes

(Kassel/Wiesbaden) - Anlässlich des diesjährigen Branchentages des hessischen Gastgewerbes im Schlosshotel Bad Wilhelmshöhe in Kassel betont der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Bündnis90/Die Grünen) die wichtige Bedeutung der Branche für das Tourismusland Hessen und ermutigt Hoteliers und Gastronomen, sich den aktuellen Herausforderungen offen zu stellen.

Vor rund 120 Delegierten des Hotel- und Gaststättenverbandes sowie Vertreterinnen und Vertreter der mittelständischen Wirtschaft begrüßte der Präsident des DEHOGA Hessen, Gerald Kink, zur Eröffnung den hessischen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung Tarek Al-Wazir. Angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen, vor denen Hoteliers und Gastronomen im Lande stünden, sei es ein wichtiges Signal und Bekenntnis zu den Leistungsträgern der heimischen Tourismuswirtschaft, dass die Landesregierung die hohe Bedeutung des Gastgewerbes anerkenne.

Der Branchentag des Gastgewerbes, an dem auch die Neuwahlen des Landesvorstandes für die nächste Amtszeit von drei Jahren stattfinden, steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Gastwirte, insbesondere im ländlichen Raum. Mit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion zum Thema "Gasthaussterben in Hessen" startet der Verband am Nachmittag des 14. Juli in Kassel seine Kampagne "Gasthaus trifft Rathaus", mit der in den einzelnen hessischen Kommunen für die vielfältigen und existentiellen Probleme der Gasthäuser sensibilisiert werden soll. "Wir brauchen gemeinschaftliche Lösungen. Das geht nur Hand in Hand mit den vor Ort handelnden Akteuren, den Bürgermeistern, den Gastronomen und auch den Vereinen", betont Präsident Gerald Kink. Dabei seien die Gründe für den schleichenden Niedergang der ländlichen Gastronomiekultur komplex. Kaum lösbare Brandschutzvorgaben, behördliche Auflagen, Steueranhebungen, Wettbewerbsverzerrungen, ein hoher Investitionsschau und vor allem Nachfolgeprobleme seien Hauptursachen für die Schließung immer mehr hessischer Gasthäuser und Landgasthöfe. Kink räumt jedoch auch ein: "Auch hausgemachte Fehler tragen dazu bei - hier benötigen Gastwirte kompetente und fachliche Unterstützung."

Minister Al-Wazir gibt in seiner Eröffnungsrede einen Überblick über die touristische Entwicklung Hessens und seiner Destinationen und stellt dabei zustimmend fest, dass schwierige Zukunftsfragen die insgesamt starke wirtschaftliche Entwicklung der Branche begleiten: Die Erfolgsmeldungen aus der Tourismuswirtschaft, mit denen Hessen bundesweit mittlerweile auf Platz vier unter den Flächenländern bei Übernachtungszahlen echte Rekorde zu vermelden hat, dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in den nächsten Jahren schleichende Umwälzungen nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung geben werde. Im Bewusstsein dieser Risiken habe das Wirtschaftsministerium eine in dieser Form bundesweit einmalige Studie erstellt, um die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Tourismus zu beleuchten und Handlungsbedarfe aufzudecken.

Zudem seien Hessens Regionen differenziert zu betrachten. Dies sieht auch Präsident Kink für den Verband so. Während es im Rhein-Main-Gebiet, Nordhessen und im Taunus weiter aufwärts im Tourismus gehe, kämpften viele ländliche Destinationen mit einem Verfall traditionsreicher und familiär geprägter Mittelstandsstrukturen.

Al-Wazir fordert gegenüber den rund 120 anwesenden Vertretern der Branche die Betriebe auf, ihr Potenzial weiter auszuschöpfen, sich im Einzelfall beraten zu lassen und die Hilfe des DEHOGA sowie der Kammern in Anspruch zu nehmen. Das Land werde hierbei unterstützen. Der Minister mahnt, den ländlichen Raum über die positive Entwicklung in den Metropolregionen nicht zu vergessen: "Setzen Sie weiter auf Trends und Maßstäbe, seien Sie stolz darauf, Visitenkarte und Gastgeber für Hessen sein zu dürfen, damit Ihnen und der gesamten Branche die verdiente Wertschätzung entgegengebracht wird!"

Beifall erhielt der Minister ofenkundig allein dafür, dass die prekäre Lage insbesondere des ländlichen Gastgewerbes erkannt worden sei. Die Delegierten erwarten nunmehr Unterstützung durch das Land. Ohne ein Zusammenwirken aller Beteiligten werde es hingegen nicht gehen, bekräftigt Kink. Der Verband habe sich selbst die Aufgabe gesetzt, Prozesse zu initiieren, zu moderieren und parallel mit fach- und sachgerechter Beratung den Betrieben und Kommunen zur Seite zu stehen: "Zaubern können wir nicht. Die wichtigsten Impulse müssen von der Unternehmerinnen und Unternehmern selbst ausgehen. Aber wir können, ja, wir müssen helfen, wenn wir ein Stück heimischer Lebensqualität, Gasthauskultur und sozialen Miteinanders in den örtlichen Gemeinschaften erhalten und pflegen wollen!"

Quelle und Kontaktadresse:
Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Hessen e.V. Sebastian Maier, Pressesprecher Auguste-Viktoria-Str. 6, 65185 Wiesbaden Telefon: (0611) 992010, Fax: (0611) 9920122

(sy)

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