Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.

Wirtschaftstheorie für gute Taten / Erster Social Franchise Summit / Social Entrepreneur in Deutschland 2007 ist erstmals eine Frau

(Berlin) - Social Franchise heißt, mit wirtschaftlich erprobten Methoden, systematisch die Verbreitung gemeinnütziger Projekte zu fördern. Der erste internationale Social Franchise Summit am 6. Dezember 2007 in Berlin widmet sich diesem Konzept. 190 Teilnehmer aus 19 Nationen sind der Einladung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen nach Berlin gefolgt.

Global getestete und erfolgreiche Social Franchise Projekte, ihre Macher sowie Experten zum Thema stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Wie zum Beispiel Dr. Andreas Heinecke, der Gründer von „Dialog im Dunkeln“. Dahinter verbirgt sich ein Ausstellungsprojekt, bei dem in völliger Dunkelheit blinde Ausstellungsführer sehende Besucher durch künstlich geschaffene Orte des Alltags leiten. Die Schau wurde seit ihrer Gründung in über 20 Ländern und in insgesamt 140 Städten in Europa, Asien und Amerika adaptiert. 5.000 Blinde haben im Rahmen von „Dialog im Dunkeln“ , das auf der Methode Social Franchise basiert, eine Stelle gefunden.

Effizienz und Gemeinwohlorientierung müssen sich nicht ausschließen, lautet der Tenor der Tagung. Doch sind zur Effizienzsteigerung guter Taten sowohl der Profit- als auch Non-Profit-Bereich gefragt. „Der gemeinnützige Sektor könnte die permanente Neuerfindung des Rades vermeiden. Dazu muss er bereit sein, von der Wirtschaft zu lernen. Denn mit unternehmerischen Lösungen lässt sich einfach mehr erreichen“, so Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Aber auch die Unternehmen agieren noch zu verhalten, meint Fleisch: „Wäre die Wirtschaft beim Thema Engagement genauso intelligent wie beim Geldverdienen, könnte vielen Menschen geholfen werden im Kampf gegen Armut, Krankheiten und Umweltbelastungen.“

Dass die Wirtschaft intelligent agiert, hat die Erfindung des Franchising bewiesen. Im Jahr 2006 konnte die deutsche Franchise-Wirtschaft einen Umsatz von 38 Milliarden Euro verbuchen. Eine britische Studie hat in diesem Jahr zudem aufgezeigt, dass 93 Prozent aller Franchise-Nehmer profitabel sind. 80 Prozent aller „normalen“ Unternehmensgründungen hingegen scheitern während der ersten fünf Jahre. Diese Tatsachen machen Franchise zu einer der erfolgreichsten Methoden, um ein eigenes Unternehmen zu gründen. Aus diesem Erfolg heraus lässt sich erklären, warum die wenigen Experten für Social Franchise, wie die Berliner Stiftung Bürgermut, mit Anfragen geradezu überrannt werden.

Auch die Preisträgerin der Schwab Foundation Rose Volz-Schmidt verfolgt mit ihrem Projekt „Wellcome“ Franchise-Ansätze. Mit der Hamburgerin ist zudem erstmals eine Frau in Deutschland als Social Entrepreneur des Jahres ausgezeichnet worden. Volz-Schmidt unterstützt an bereits 50 Standorten in acht Bundesländern Mütter nach der Geburt eines Babys, um so Krisen vorzubeugen.

Der International Social Franchise Summit wurde organisiert vom Bundesverband Deutscher Stiftungen in Kooperation mit der italienischen Stiftung Compagnia di San Paolo, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der Fritz Thyssen Stiftung, der Vodafone Stiftung, der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und der norwegischen Stiftung Fritt Ord.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V., Haus Deutscher Stiftungen Anke Pätsch, Pressesprecherin Mauerstr. 93, 10117 Berlin Telefon: (030) 8979470, Telefax: (030) 89794711

(el)

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