Pressemitteilung | GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.

Wohnungswirtschaft fordert mehr Engagement für altersgerechten Umbau von Wohnungen / GdW vertritt die Wohnungswirtschaft bei öffentlicher Anhörung des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales

(Berlin) - "Die Wohnungswirtschaft ist Vorreiter, wenn es darum geht, älteren Menschen oder Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen", erklärte Dr. Christian Lieberknecht, Mitglied der Geschäftsführung des Branchendachverbands GdW, anlässlich einer öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Arbeit und Soziales des Deutschen Bundestages.
In 2013 wiesen rund 350.000 von rund sechs Millionen GdW-Wohnungen einen barrierearmen oder barrierefreien Standard auf. Das sind 6 Prozent aller GdW-Wohnungen. Bundesweit sind dagegen nur etwa 1,5 Prozent - rund 600.000 Wohnungen - altersgerecht ausgestattet. Zudem bieten GdW-Unternehmen häufig spezielle Dienstleistungen und Pflegeangebote für ältere Menschen an, die zunehmend durch neue technische Assistenzsysteme ergänzt werden.

Angesichts der dynamischen Entwicklung der Zahl der Pflegebedürftigen und einer Verdreifachung der Zahl der über 80-Jährigen bis zum Jahr 2050 auf gut zehn Millionen Menschen herrscht dennoch großer Handlungsbedarf. "Wir brauchen mehr barrierearme Wohnungen", erklärte Lieberknecht. Studien zufolge betrage allein der Mehraufwand, um einen altersgerechten Wohnstandard für mobilitätseingeschränkte ältere Menschen zu erreichen, durchschnittlich 7.200 Euro pro Wohnung.

Der GdW fordert daher:
- Zur Förderung barrierefreier und barrierearmer Umbauten sollte das bestehende Programm "Altersgerecht umbauen" mit dem Fokus einer Zuschussförderung für Eigentümer und Mieter stärker finanziell unterlegt werden.
- Kostengünstiger Neubau ist auch eine Förderung von Barrierefreiheit. Studien zufolge können Maßnahmen wie beispielsweise die Einführung einer linearen Abschreibung (AfA) in Höhe von 4 Prozent jährlich und eine verbilligte Abgabe von Baulandgrundstücken die Kaltmiete bei Neubaumieten um bis zu 4,14 Euro pro Quadratmeter senken und dadurch die gleichberechtigte Teilhabe älterer und physisch oder kognitiv eingeschränkter Menschen in vielen Regionen wirksam befördern.
- Barrieren im Gebäudebestand sollten anlässlich von Modernisierungen sowie im Fall besonderer Bedarfe vermindert werden.
- Es darf keine verbindliche Anwendung des barrierefreien Standards bei Bestandsbauten geben. Das wäre wirtschaftlich und baulich nicht machbar - und ist in der Praxis nicht notwendig, da für viele Menschen ein barrierearmer Standard völlig ausreichend ist.
- Darüber hinaus sollten bei den Zuschüssen von Pflegekassen zu wohnumfeldverbessernden Maßnahmen u. a. auch Einbauten zur Erhöhung der Selbstständigkeit im Bereich technischer Assistenzsysteme in der Wohnung einbezogen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. Pressestelle Mecklenburgische Str. 57, 14197 Berlin Telefon: (030) 824030, Fax: (030) 82403199

(sy)

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