Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

ZVEI fordert finanzielle Autonomie für Hochschulen

(Frankfurt) - Um im internationalen Wettbewerb auf dem Bildungsmarkt zu bestehen, müssen deutsche Hochschulen über den staatlichen Auftrag hinaus weitergehende Ziele definieren und eigene Profile entwickeln. Diese neuen Aufgaben erfordern zusätzliche finanzielle Mittel. Volle finanzielle Autonomie für die deutschen Hochschulen auf Einnahmen- wie auf Ausgabenseite ist daher die zentrale Forderung eines aktuellen Positionspapiers des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V.

In der Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts werde Humankapital eine strategische Schlüsselrolle spielen. Der Bildungsmarkt ist dem ZVEI zufolge in Zukunft einer der am stärksten wachsenden Dienstleistungssektoren. An diesem Markt partizipierten deutsche Hochschulen bisher allerdings kaum. Damit sich die deutschen Hochschulen – Universitäten und Fachhochschulen – dem internationalen Wettbewerb stellen können, brauchen sie eine angemessene finanzielle Ausstattung zur Sicherung der materiellen Basis der Studienangebote, zur Verpflichtung des notwendigen wissenschaftlichen Personals und zum Auf- und Ausbau der Marketingaktivitäten um Studenten im globalen Maßstab. Diese angemessene finanzielle Ausstattung ist für den ZVEI nicht immer gegeben. Zumindest halte sie nicht Schritt mit den neuen Aufgaben, denen sich die Hochschulen stellen müssen. Das eigentliche Problem bestehe jedoch darin, dass den Hochschulen der Freiraum fehlt, ihre Ressourcen optimal zu nutzen und ihre unbefriedigende finanzielle Situation durch eigene innovative Ansätze zu verbessern. Deshalb bräuchten die Hochschulen die Freiheit, Geld nach eigenem Ermessen zu verdienen und auszugeben. Das ZVEI-Positionspapier erläutert mögliche Finanzierungsquellen, Wege zu Ihrer Erschließung und Nutzung sowie die dafür unabdingbaren Rahmenbedingungen.

Die zur Erfüllung des staatlichen Bildungs- und Forschungsauftrages notwendigen Ressourcen müssten zwar weiter vom Staat bereitgestellt, von den Hochschulen aber in Eigenbestimmung und -verantwortung effizienter als bisher genutzt werden. Dabei sei es durchaus legitim, die Bürger – so wie auch die Unternehmen – an den Kosten der akademischen Erstausbildung, Weiterbildung und Forschung zu beteiligen. Wo der Bildungs- und Forschungsauftrag des Staates aufhört und die Interessen der privaten Kostenträger beginnen, sollte in einer breiten gesellschaftlichen Diskussion geklärt werden.

Auch Weiterbildungsgebühren hätten ein ganz erhebliches finanzielles Potenzial, denn Weiterbildung ist ein zentrales Zukunftsthema für die Wirtschaft. Unternehmen investierten seit vielen Jahren große Summen in die betriebliche Weiterbildung ihrer Fach- und Führungskräfte, und aufgrund weiter zunehmender Innovationsdynamik werde das aller Voraussicht nach auch so bleiben. Die benötigten Weiterbildungsleistungen würden zunehmend extern eingekauft, marktgängige Preise selbstverständlich akzeptiert. Die Hochschulen könnten aufgrund ihrer fachlichen und didaktischen Kompetenzen im Weiterbildungsmarkt eine herausragende Position einnehmen. Um diese Chance intensiver als bisher zu nutzen, so der ZVEI, sollten sich die Hochschulen stärker inhaltlich und organisatorisch auf die Erschließung dieses Zukunftsmarktes einstellen.

Die Bildung als Eckpfeiler der Zukunftsvorsorge rücke immer stärker in den Blickpunkt der breiten Öffentlichkeit. Defizite würden erkannt und offen diskutiert. Die Bereitschaft privater Geldgeber zu Investitionen in die Hochschulen werde – da ist sich der ZVEI sicher – zunehmen, wenn sie eine effiziente und transparente Mittelbewirtschaftung sowie eine bessere Fokussierung auf gesetzte Ziele erwarten können.

Das aktuelle ZVEI-Positionspapier „Hochschulfinanzierung im globalen Bildungsmarkt“ können Sie beziehen bei der ZVEI-Abt. Forschung, Berufsbildung, Fertigungstechnik, E-Mail forschung@zvei.org oder auf der Website www.zvei.org.

Diese Pressemeldung finden Sie auch im Internet unter www.zvei.org/news

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. Stresemannallee 19 60596 Frankfurt Telefon: 069/63020 Telefax: 069/6302317

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