Pressemitteilung | Bund der Versicherten e.V. (BdV)

Zahnzusatzversicherungen sind überflüssig / Regelmäßig für die "Dritten" sparen

(Henstedt-Ulzburg) - Für höherwertigen Zahnersatz müssen wir künftig kräftig zuzahlen. Daran gibt es nach den Worten von Thorsten Rudnik, dem Sprecher des Bundes der Versicherten (BdV), keinen Zweifel. Ursache dafür sei die jüngste Gesundheitsreform. Die Krankenkassen zahlen bekanntlich nur noch Festzuschüsse für die "Dritten". Deshalb wittern immer mehr Gesellschaften gute Geschäfte und locken mit Zahnzusatzversicherungen. Rudnik: „Ob sich eine solche Versicherung tatsächlich lohnt, sollte sorgfältig überlegt werden. Denn es gibt auch eine bessere Alternative.“

"Luxusversicherungen" dieser Art empfiehlt der BdV grundsätzlich nicht. Denn sie sind keineswegs notwendig. Die bessere Alternative wäre, regelmäßig etwas Geld anzusparen, um die Zuzahlungen für Kronen oder Prothesen selbst finanzieren zu können. Keinesfalls zu empfehlen seien Zahnzusatzversicherungen, die nur im Paket mit weiteren Zusätzen wie Brille, Heilpraktiker oder Auslandreisekrankenversicherung angeboten werden.

Wer sich dennoch für eine solche Versicherung entscheidet, sollte die Bedingungen äußerst genau prüfen: Positiv wäre, wenn die Gesellschaft auf Gesundheitsprüfung und Wartezeiten verzichtet. Auch das Eintrittsalter sollte kein Hindernis sein. „Aber meistens sichern sich die Anbieter im Kleingedruckten ab“, warnt Rudnik: „Da besteht Versicherungsschutz ausschließlich, wenn Zahnersatz erstmals angeraten und angefertigt wird. Für Zähne, die bei Vertragsabschluss fehlen, besteht kein Versicherungsschutz oder die Versicherer verlangen hohe Beitragszuschläge. Außerdem werden häufig allein Kronen, Brücken und Prothesen erstattet. Moderne Inlays sind bei vielen Anbietern vom Versicherungsschutz ausgenommen.“

Auch die Versicherungssumme könnte sich als Leistungsbremse entpuppen: Die liegt z. B. im ersten Versicherungsjahr bei maximal 250 Euro und steigt jährlich um 250 Euro. Rudnik rechnet vor: „In den ersten vier Versicherungsjahren werden so höchstens Tausend Euro erstattet. Keineswegs berauschend, wenn wir etwa wie in einem konkreten Beispiel bei einem Jahresbeitrag von 154,80 Euro in vier Jahren bereits 619,20 Euro selbst eingezahlt haben. Hier wären also wahrlich keine hohen Summen versichert, die einem bei einer größeren Zahnersatzbehandlung tatsächlich weiterhelfen würden“. Fazit des Experten: „Von solchen Angeboten rate ich ab.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Versicherten e.V. Postfach 11 53, 24547 Henstedt-Ulzburg Telefon: 04193/99040, Telefax: 04193/94221

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