Pressemitteilung | Apothekerverband Rheinland-Pfalz e.V.

Zecken-Risikogebiete auch in Urlaubsländern / Die wichtige Schutzimpfung ist ganzjährig möglich

(Mainz) - Der Sommerurlaub steht vor der Türe und die freien Tage verbringen viele Menschen oft draußen auf Wiesen oder im Wald. Doch dort lauern häufig Zecken, deren Biss nicht immer ohne Folgen bleibt. Obwohl Rheinland-Pfalz als Risikogebiet für die Frühsommerliche-Meningoenzephalitis (FSME), eine Art der Hirnhautentzündung, gilt, geht die Impfbereitschaft weiter zurück. Apotheker Andreas Hott, Vorstandsmitglied des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz, stellt klar: "Eine Impfung ist ganzjährig und auch kurzfristig möglich. Fragen Sie beim Arzt nach einer solchen Schnell-Immunisierung. Es ist falsch zu denken, dass eine Zeckenschutzimpfung immer im Frühling erfolgen muss." Durch einen kleinen Piks kann die ganze Familie, vom Opa bis zum Enkelkind, geschützt werden. Wichtig ist auch, dass Haustiere vor Zecken geschützt und daraufhin untersucht werden.

Etwa 0,1 bis 5 Prozent aller Zecken sind mit dem FSME-Virus infiziert und können so das Virus weiter verbreiten. Nach einem Biss besteht die Wahrscheinlichkeit von circa 1:150, an FSME zu erkranken. Doch nicht nur Rheinland-Pfalz sowie das benachbarte Baden-Württemberg und das nahe Bayern gelten als Risikogebiete, auch Urlaubsländer wie Österreich, Schweden oder das Baltikum sind nicht als risikofrei zu betrachten. "Denn betroffen sind eigentlich alle Menschen, die im Wald unterwegs oder im Grünen aktiv sind", erklärt Hott. "Die ersten Symptome der FSME sind grippeähnlich, im späteren Verlauf kommt es bei einigen Patienten zu einer zweiten Phase, bei der Hirnhaut- und Gehirnentzündungen die Folge sein können. Typisch für die zweite von Zecken übertragene Krankheit Borreliose hingegen sind die kreisrunde Rötung um die Bissstelle sowie Fieber und das Anschwellen der Lymphknoten."

Zusätzlich zur Impfung können weitere Maßnahmen vor Zeckenbissen schützen, so Hott. "Es gibt Zecken abweisende Lotionen, mit denen man sich einreiben kann und auch mit geeigneter Kleidung kann man sich schützen. Wer in Wald und Wiesen unterwegs ist, sollte helle, geschlossene Kleidung tragen. Ganz wichtig ist, dass man sich selbst, Kinder und Haustiere immer gründlich nach Zecken absucht, wenn man im Grünen unterwegs war. Festgesaugte Tiere sollten sofort mit einer geeigneten Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange oder -karte entfernt werden."

Hintergrundinformationen zum Thema

- Auf der Internetseite www.rki.de zeigt eine Karte die FSME-Risikogebiete für Deutschland an. Risiken im europäischen und nicht europäischen Ausland sind unter dem Stichwort "Zeckengebiete" leicht zu recherchieren.
- Zwei gefährliche Krankheiten können von Zecken übertragen werden: Die Lyme-Borreliose, gegen die es keine Impfung gibt und die mit Antibiotika behandelt wird sowie die Frühsommerliche-Meningoenzephalitis (FSME), gegen die man sich impfen lassen kann.
- FSME kann tödlich verlaufen, Borreliose kann Spätfolgen hervorrufen, die den Symptomen von Syphilis oder Demenz ähneln.
- Eine kurzfristige Impftherapie bietet saisonalen Schutz.
- Eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist prinzipiell möglich.

Generell tragen alle gesetzlichen Krankenkassen die Kosten der Zecken-Impfung für Versicherte, die in Risikogebieten wohnen. Dagegen zahlen nicht alle Krankenkassen für eine Zecken-Impfung, wenn Versicherte lediglich in betroffene Gebiete reisen.

Quelle und Kontaktadresse:
Apothekerverband Rheinland-Pfalz e.V. Pressestelle Weißliliengasse 3, 55116 Mainz Telefon: (06131) 204910, Fax: (06131) 2049115

(sy)

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