Pressemitteilung | Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed)

Zehn Appelle an die Gesundheitspolitik

(Hamburg/Berlin) - Die für 2003 angekündigte Gesundheitsreform muss Anreize für Innovationen geben und den Patienten den schnellen Zugang zu neuen Behandlungsmethoden der Medizintechnologiebranche ermöglichen. Das forderte die Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) auf der Mitgliederversammlung in Hamburg am 17. April. "Wir wollen, dass neue Behandlungsmethoden der Medizintechnologiebranche allen Patienten, die sie benötigen, ohne Verzögerung zur Verfügung stehen", beschrieb sie die Vision für eine optimale Patientenversorgung.

Zur Schaffung eines innovationsfreundlicheren Klimas im deutschen Gesundheitswesen schlug der BVMed u. a. vor:

- Die Budgetierungspolitik in Verbindung mit der Beitragssatzstabilität muss durch ein am tatsächlichen medizinischen Bedarf der Bevölkerung orientiertes Finanzierungssystem unter Einschluss optionaler Finanzierungsmodelle ersetzt werden.

- Das neue Fallpauschalensystem im Krankenhaus muss für innovative Verfahren und Medizintechnologien flexible und schnelle Öffnungen vorsehen und bei der Weiterentwicklung des Systems die Hersteller stärker beteiligen.

- Die Technologiebewertungsverfahren der Bundesausschüsse müssen schneller und transparenter werden und die Hersteller angemessen beteiligen.

- Beim Thema "Sponsoring im Gesundheitsmarkt" benötigen wir dringend eine rechtliche Klarstellung, damit der Forschungsstandort Deutschland nicht länger gefährdet wird.

Cornelia Gröhl: "Alle Beteiligten im Gesundheitswesen müssen zusammenwirken, um ein modernes Gesundheitssystem zu schaffen, das Anreize für die optimale Behandlung schafft, den Einsatz innovativer, effizienter Medizintechnologien ohne Verzögerungen zulässt und einen bestmöglichen Einsatz der existierenden Informationstechnologien gewährleistet."

Die BVMed-Vorstandsvorsitzende stellte auf der Mitgliederversammlung ihres Verbandes die folgenden "Zehn Appelle an die Gesundheitspolitik" vor:

1. Bedeutung von Medizinprodukten: Medizintechnologien müssen im Gesundheitswesen stärker beachtet werden, da sie dazu beitragen können, dass unser Gesundheitswesen insgesamt effektiver wird.

2. Gesundheitsreform: Die Gesundheitsreform muss Anreize für Innovationen geben und den Patienten den schnellen Zugang zu Innovationen ermöglichen.

3. Fallpauschalen im Krankenhaus: Das neue Fallpauschalensystem im Krankenhaus muss offen und flexibel für neue Behandlungsmethoden sein.

4. Technologiebewertung: Die Verfahren der Bundesausschüsse zur Technologiebewertung müssen transparenter und zügiger abgeschlossen werden und die Industrie partnerschaftlich einbeziehen.

5. Hilfsmittelversorgung: Die Hilfsmittelversorgung darf auch künftig nicht eingeschränkt werden. Bei der Erstellung von Qualitätsstandards muss der Sachverstand der Industrie einbezogen werden.

6. Homecare: Die zunehmende Bedeutung von Homecare muss von der Gesundheitspolitik anerkannt werden.

7. Medizinprodukterecht: Im Medizinprodukterecht muss der erfolgreiche Weg der Deregulierung fortgesetzt werden.

8. Aufbereitung von Medizinprodukten: Die Praxis der Aufbereitung von medizinischen Einmalprodukten muss stärker überwacht werden.

9. Elektronische Kommunikation: Die Potentiale von E-Health und E-Commerce müssen stärker genutzt werden, um zu helfen, Ineffizienzen im Gesundheitswesen zu beseitigen.

10. Sponsoring im Gesundheitswesen: Beim Sponsoring im Gesundheitswesen brauchen wir dringend eine rechtliche Klarstellung, um die gewünschte Kooperation von unerwünschter Korruption abzugrenzen.

Eine Langfassung der Appelle kann dem vollständigen Redetext entnommen werden, der im Internet unter www.bvmed.de/text/redegroehl4.htm abrufbar ist.

Cornelia Gröhl: "Wir stehen in einem Wahljahr, das dafür sorgen wird, dass die Gesundheitspolitik besonders im Fokus steht. Wir stehen mit dem DRG-System vor einer Revolution im Krankenhausbereich, die eine große Herausforderung für Kliniken und Industrie darstellt und auch Auswirkungen auf den ambulanten Bereich haben wird. Und wir stehen vor einer umfassenden Gesundheitsreform, die notwendig ist, um auch künftig den Patienten die Teilhabe am medizinisch-technischen Fortschritt zu ermöglichen.

Bei all diesen Themen steht die Medizintechnologiebranche als Partner zur Verfügung, um Prozesse und Veränderungen mitzugestalten, um unser Gesundheitssystem zu sichern und den Patienten auch in Zukunft eine bestmögliche medizinische Versorgung zu gewährleisten."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed) Reinhardtstr. 29 b 10117 Berlin Telefon: 030/2462550 Telefax: 030/24625599

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