Pressemitteilung | SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e.V.

Zeitenwende in der deutschen Augenoptik / Chancen für die Lifestyleprodukte Brille und Kontaktlinsen / Gesundheitsreform bringt Umsatzanstieg 2003 und prognostizierte Talfahrt 2004

(Köln/München) - Die deutsche Augenoptik nutzt die am Freitag beginnende führende deutsche Augenoptik-Fachmesse OPTI MÜNCHEN (16. - 18. Januar 2004), um sich erfolgreich auf eine Zeitenwende für die Branche einzurichten. Mit dem Jahreswechsel sind nahezu alle Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherungen weggefallen, nur noch Minderjährige und schwer Sehbehinderte erhalten Zuschüsse. Angesichts der erforderlichen Rieseneinsparungen in unserem Gesundheitssystem sei es nachvollziehbar gewesen, Brille und Kontaktlinsen nicht auszuschließen, sagte Randolf Rodenstock, Vorsitzender des Fachverbandes Consumer Optics im Industrieverband SPECTARIS auf der heutigen Eröffnungspressekonferenz der OPTI in München. „Brille und Kontaktlinsen sind Lifestyle- sowie Wellnessprodukte, und haben in der Ecke der Sehkrücken und Medizinischen Prothesen ohnehin nichts zu suchen“, so Rodenstock.

Die Ankündigung der Streichung von Brillengläserzuschüssen hat seit der Jahresmitte 2003 zu einem wahren Run bei den deutschen Augenoptikern geführt. Im November lagen dann die Umsätze um über 60 Prozent über dem gleichen Vorjahresmonat, im Dezember sogar um über 100 Prozent über Normalnull. Der weltweite Gesamtumsatz der deutschen augenoptischen Industrie stieg 2003 insgesamt um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 3,3 Milliarden Euro, resultierend aus einem Zuwachs des Inlandsumsatzes um 9,1 Prozent auf 1,93 Milliarden Euro und einem Rückgang des Auslandsumsatzes um 2,7 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro. Die Exportquote betrug knapp 42 Prozent. Die Zahl der auf Industrie- und Großhandelsseite Beschäftigten blieb mit 21.400 konstant.

Insgesamt tragen in Deutschland 39,4 Millionen Erwachsene (älter als 16 Jahre) eine Brille, das sind 62,8 Prozent. Durchschnittlich besitzt jeder von ihnen 1,8 Brillen. „Die Rezeptdenke der Verbraucher war in unseren Augen einer der Hauptgründe für die langen Wiederbeschaffungsrhythmen der Brille. Nur gut alle vier Jahre kaufen sich die deutschen Brillenträger im Schnitt eine neue. Ab sofort heißt es für alle Brillenkunden: Ihr könnt jederzeit eine neue Brille kaufen“, erklärte Randolf Rodenstock.

Der Brillentrend geht 2004 zu immer dünneren, immer leichteren, immer ästhetischeren Brillen. Mit zunehmend farbigen Gläsern. Echte Hightechprodukte, die das Ergebnis aufwändiger Forschungs- und Entwicklungsarbeiten der deutschen augenoptischen Industrie sind. 6 Prozent ihres Umsatzes investiert die Branche darin. Mit der Rezeptfreiheit wird die Aufmerksamkeit auch noch stärker auf die Sonnenbrille gelenkt werden. Hier gibt es ein erstaunliches Potenzial: Nur 41 Prozent der deutschen Bevölkerung tragen eine Sonnenbrille. Bei den Kontaktlinsen, deren nationaler Umsatz 2003 um 3 Prozent zulegen konnte, hat sich der Trend zu Austauschsystemen, sprich Tages-, Wochen- oder Monatslinsen, verstärkt. Gegen die allgemeine Branchentendenz erwartet die Kontaktlinsen-Industrie auch für 2004 Umsatzzuwächse in dieser Größenordnung.

Ansonsten ist die Prognose für das laufende Jahr sehr schwierig. Aber es wird hart und wohl zu einer Konsolidierung sowohl auf Hersteller- und Großhandels-, als auch Einzelhandelsseite führen. Impulse erhofft sich die Branche von der allmählichen konjunkturellen Erholung. Mittelfristig ergeben sich Chancen nicht nur aus dem Wegfall der Kassenzuschüsse, sondern auch aus einem ganz einfachen Grund: die älter werdende Gesellschaft. Mit etwa Mitte 40 werden nahezu alle Menschen alterssichtig und brauchen eine Brille und/oder Kontaktlinsen.

(Hinweis: Das komplette Statement von Randolf Rodenstock sowie interessante Marktdaten finden Sie im Pressebereich unserer Internetpräsenz unter www.spectaris.de)

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (SPECTARIS) Markus Saga, Leiter Verbandskommunikation, Marketing und Strategie Kirchweg 2, 50858 Köln Telefon: 0221/94862843, Telefax: 0221/94862880

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