Pressemitteilung | Verband der Privatkliniken in Schleswig-Holstein e.V. (VPKSH)

Zukunft der Krankenhausversorgung - was kommt 2010? / VPKSH diskutiert mit Experten aus Theorie und Praxis

(Kiel) - Gastgeber und Vorsitzender vom Verband der Privatkliniken (VPKSH), Dr. Philipp Lubinus, begrüßte am gestrigen Mittwoch (06. Juni 2007) rund 80 Gäste, darunter auch Staatssekretär Dr. Hellmut Körner und die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis90/die Grünen, Angela Birk, in Kiel. Theorie und Praxis, kleine und große Kliniken, aber auch die Krankenkassen, alle Richtungen seien auf dem Podium vertreten für einen offenen Zukunftsblick.

Die Position des VPKSH, so Lubinus, sei klar: Finanzierungsstabilität ist notwendig, der Wettbewerb sowie die Verzahnung stationärer und ambulanter Leistung muß gefördert werden, die Patientenautonomie muß gestärkt, die Budgetierung aufgehoben und das Wahlleitungsangebot beibehalten werden. Aber eines sei wichtig so Lubinus: "Wir fordern einen bundeseinheitlichen Basisfallwert, denn es kann nicht angehen, daß die gleiche Leistung in Schleswig-Holstein geringer honoriert wird als in Berlin, Hamburg oder im Saarland". Einer vom VPKSH beim Deutschen Krankenhausinstitut in Auftrag gegebenen Studie zufolge blicken die Privatkliniken zur Zeit noch optimistischer in die Zukunft als andere Klinikträger, aber auch wir können uns nicht ausruhen und müssen uns intensiv mit der Zukunft auseinandersetzen, appellierte Lubinus.

Unter der Moderation von Prof. Heinz Lohmann, LOHMANN konzept, brachten ihre Positionen und Perspektiven zum Thema ein: Dr. Ernt Bruckenberger, Ministerialrat a. D. und Lehrbeauftragter der Medizinischen Hochschule Hannover, Dr. Christian Rotering, Geschäftsführer der Park-Klinik Manhagen und Vorstandsmitglied im VPKSH, Horst A. Jeschke, Vorstand im Klinikmanagement der Damp Holding AG, Otto Melchert, Generalbevollmächtigter der Sana Kliniken GmbH für die Region Nord sowie Bernd Beyrle von der Techniker Krankenkasse Hamburg im Fachbereich stationäre Versorgung.

Beim Zukunftsthema Landesbasisfallwert herrschte in der Runde ein großes Ja-Aber, das dann doch in der Tendenz eher zum Nein führte. Von der Logik her sprachen alle Teilnehmer durchaus für einen einheitlichen Basisfallwert, sahen jedoch die Problematik, daß er vor allem politisch trotz aller Bemühungen nicht durchsetzbar sein würde.

Anders beim Thema Krankenhausplanung: Hier waren sich die Diskutanten einig, daß sie auch zukünftig bei den Ländern verbleibt, aber an Bedeutung verlieren wird. Eine Steuerung über die Investitionsvergabe sei letztlich viel effektiver. Andererseits sah das Podium die Problematik, daß sich die Länder weiter aus der Investitionsmittelverantwortung schlichen. Gleichwohl bliebe die Finanzierung zumindest mittelfristig (10-15 Jahre) weiterhin dual, wenn auch mit einem Trend zur Monistik. Einen Investitionsschub durch eine schnellere Änderung zur Monistik wurde nicht gesehen, weil die Gelder im System prinzipiell fehlten. Sinnvoll sei es, auch die Investitionskosten an DRGs zu koppeln und damit eine bessere Verteilung zu gewährleisten.

Daß der Wettbewerb durch Qualität bestimmt werde, wurde ebenfalls von allen bestätigt. Bei den Patienten/Kunden erfolge eine zunehmende Emanzipation und Aufgeklärtheit über Leistungen und Angebote. Internetportale, veröffentlichte Qualitätsberichte und nach wie vor auch das Empfehlungsmarketing spielen eine große Rolle.

Der Trend zur Privatisierung wird weiter anhalten, auch darin waren sich die Referenten einig. Aufgrund ihrer Strukturen haben Privatkliniken prinzipiell Vorteile in der Anpassung an Veränderung und wirtschaftlicher Ausrichtung. In manchen Bereichen zögen hier die freigemeinnützigen Häuser nach, wobei die öffentlich-rechtlichen Häuser dabei mehr Probleme hätten. Es bliebe zu hoffen, daß die Privatkliniken ihre Chancen erkennen, umsetzen und nutzen, um den Blick in die Zukunft nicht nur zu wagen, sondern in ihr auch weiterhin aktiv zu sein.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Privatkliniken in Schleswig-Holstein e.V. Pressestelle Feldstr. 75, 24105 Kiel Telefon: (0431) 84035, Telefax: (0431) 84055

(sh)

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