Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Zwickel kritisiert Braun und Clement / "500 Stunden kostenlose Mehrarbeit sind eine volle Breitseite gegen die Fortführung des Bündnisses für Arbeit"

(Frankfurt am Main) - Die IG Metall lehnt die vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) geforderte Verlängerung der Arbeitszeit ab. "Dass die Arbeitnehmer künftig bis zu 500 Stunden mehr und auch noch kostenlos arbeiten sollen, ist in jeder Hinsicht kontraproduktiv", sagte IG Metall-Vorsitzender Klaus Zwickel am 17. Januar in Frankfurt. "Das ist eine volle Breitseite gegen die Fortführung des Bündnisses für Arbeit." Gleichzeitig kritisierte Zwickel die Überlegung von Wirtschaftsminister Wolfgang Clement zur Lockerung des Kündigungsschutzes für Kleinbetriebe. "Auch das ist ein Griff in die Klamotten-Kiste der Vorschläge, die sich längst als wirkungslos erwiesen haben." Zwickel bewertete die Vorschläge von DIHK-Präsident Georg Ludwig Braun und Clement als Belastung für die gegenwärtige Diskussion über eine mögliche Fortführung des Bündnisses für Arbeit. "Das ist Sprengstoff für die künftige Zusammenarbeit", sagte Zwickel. Wer kostenlose Mehrarbeit fordere, müsse Gewinnzurückhaltung der Unternehmen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze akzeptieren.

Nach Auffassung des IG Metall-Vorsitzenden lassen sich die arbeitsmarktpolitischen Probleme weder mit längeren Arbeitszeiten noch mit weniger Kündigungsschutz lösen. "Wir brauchen nicht längere Arbeitszeiten, sondern eine gerechtere Verteilung der Arbeit", erklärte Zwickel. Er sprach sich gleichzeitig für attraktivere Bedingungen für Teilzeitarbeit aus. Auch mit der Lockerung des Kündigungsschutz könne kein Beitrag zum Abbau der Arbeitslosigkeit geleistet werden. Zwickel erinnerte daran, dass auch der bereits zu Zeiten von Helmut Kohl abgespeckte Kündigungsschutz nicht zum Aufbau neuer Arbeitsplätze geführt habe. Vorrang müssten jetzt mehr private und öffentliche Investitionen zur Ankurbelung der lahmenden Binnenkonjunktur und die Umsetzung der bereits beschlossenen Hartz-Vorschläge zur Reform der Arbeitsmarkpolitik haben.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

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