Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Zwickel mahnt die Nörgler: Macht unser Land nicht kaputt

(Frankfurt am Main) - Die IG Metall hat die steuer- und finanzpolitischen Entscheidungen der Bundesregierung gegen die Kritik von Opposition und Wirtschaft verteidigt. "Dass endlich auch Leute Steuern zahlen sollen, die von ihrem Aktien- und Immobilienbesitz leben, das war überfällig", schrieb IG Metall-Vorsitzender Klaus Zwickel in einem am 27. November in Frankfurt veröffentlichten Beitrag für das Gewerkschaftsmagazin "metall". Das gelte auch für die Wiedereinführung der Vermögenssteuer. Auch die Besitzer großer Vermögen müssten zur Finanzierung des Gemeinwesens herangezogen werden. Zusätzliche Steuerbelastungen für Arbeitnehmer lehnte der IG Metall-Vorsitzende ab. "Seit 20 Jahren haben die Arbeitnehmer immer größere Teile der Steuerlast übernommen. Dieser Weg ist zu Ende. Mehr können sie einfach nicht tragen", betonte Zwickel.

Der Gewerkschaftsvorsitzende forderte die Bundesregierung auf, die "verfehlte Unternehmenssteuerreform" zu korrigieren. Die Körperschaftssteuer habe im Jahr 2000 noch 23,6 Milliarden Euro eingebracht. Inzwischen sei sie zu einer Negativ-Steuer geworden. "Statt zu kassieren, muss der Staat an die Unternehmen zurückzahlen", schrieb Zwickel. Allein mit diesem Betrag könnte Finanzminister Hans Eichel das Haushaltsloch stopfen. Darüber hinaus könnten auch die Lohnnebenkosten deutlich gesenkt werden, wenn die Unternehmen nur wieder den Anteil am Steueraufkommen wie zu Beginn der Ära Kohl tragen würden.

Zwickel warf den Kritikern der Bundesregierung vor, ihnen gehe es gar nicht um Lösungen. "Es geht um die Richtung, die Rot-Grün eingeschlagen hat." Schon der Gedanke, auch Erben, Apotheker und Großaktionäre könnten einen Teil der gemeinsamen Lasten tragen, führe zu Proteststürmen. Natürlich könne man die Regierung kritisieren und ihr Fehler vorwerden. Die IG Metall reihe sich aber nicht in den Chor der Kritiker ein, denen die ganze Richtung nicht passe. Vor dem Hintergrund der zurzeit vorherrschenden Nörgelstimmung mahnte Zwickel mehr Verantwortungsbewusstsein an: "Macht unser Land nicht kaputt".

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

NEWS TEILEN: