Pressemitteilung | Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK) - Generalsekretariat

Zwischenbilanz des DRK-Einsatzes / Sudan: Über 3000 Patienten in DRK-Gesundheitsstation

(Berlin) - Rund 200 Hilfesuchende kommen jeden Tag in die mobile Gesundheitsstation des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in der westsudanesischen Stadt El Fasher. Das sechsköpfige DRK-Team hat bereits mehr als 3.000 Patienten behandelt.
Außerdem haben Rotkreuz-Helfer proteinreiche Nahrungsriegel an 10.000 unterernährte Kleinkinder in einem Flüchtlingslager nahe der Stadt verteilt. 35 Tonnen dieser Energieriegel hat das DRK letzte Woche nach El Fasher geflogen. DRK-Pressereferent Fredrik Barkenhammar war vor Ort in El Fasher.

In der DRK-Gesundheitsstation in El Fasher gibt es alle Hände voll zu tun. „Bereits morgens drängen sich die Patienten vor der Station“, berichtet DRK-Pressereferent Fredrik Barkenhammar aus El Fasher. „Eine Frau ist mit ihrem Kind 17 Kilometer auf einem Esel geritten, um zu uns zu kommen. Ihr Kind hatte blutigen Durchfall. Bei uns bekam es Antibiotika und eine Zucker-Salz-Lösung gegen Austrocknung.“ Zusammen mit vielen Helfern des Sudanesischen Halbmondes behandelt das Team aus Deutschland täglich rund 200 Patienten. Da im Sudan ab 22 Uhr eine Ausgangssperre gilt, ist ein 24-Stunden-Service in der Gesundheitsstation nicht möglich. Ab den frühen Abendstunden werden deshalb Patienten, die unter Beobachtung bleiben müssen in das örtliche Krankenhaus überwiesen. Noch vor vier Wochen war das Krankenhaus völlig überlastet und drohte unter dem Flüchtlingsansturm zusammenzubrechen. Durch die Arbeit der DRK-Gesundheitsstation hat sich die Lage deutlich entspannt.

"Mit der Versorgung der vielen Flüchtlinge überfordert"
Anders als im Krankenhaus ist die Lage in der Stadt El Fasher nach wie vor angespannt. Allein hier kamen 20.000 bis 25.000 Flüchtlinge bei Verwandten unter. Im nahe gelegenen Flüchtlingscamp Abushok - dem größten in Nord-Darfur - haben 45.000 bis 50.000 Menschen Zuflucht gefunden.“ Da sich viele Flüchtlinge an Orten sammeln, wo normalerweise wenige Menschen wohnen und nichts angepflanzt werden kann, sind die umliegenden Städte und Dörfer mit der Versorgung überfordert“, erklärt Barkenhammar. „Was die Menschen am dringendsten brauchen ist ein Dach über den Kopf, sauberes Wasser, Nahrungsmittel und medizinische Hilfe“.

"Proteinriegel geben Kleinkindern wieder Kraft"
Zusammen mit dem Sudanesischen Roten Halbmond verteilen DRK-Helfer zur Zeit Proteinriegel an 10.000 unterernährte Kleinkinder. 35 Tonnen dieser proteinreichen Nahrungsriegel flog das DRK letzte Woche von Berlin nach El Fasher. „Ein Drittel der Menschen sind unterernährt. Malaria, Lungenentzündung und Durchfälle sind die häufigsten Krankheiten“, berichtet Barkenhammar. Gerade kleine Kinder brauchen viel Kraft, um sich gegen diese Krankheiten wehren zu können. Die Unterstützung der vertriebenen Menschen in Darfur ist weiterhin dringend notwendig. „Die Vorräte an Proteinriegeln reichen noch drei Wochen. Wir müssen unser Lager außerdem mit Antibiotika, Mittel gegen Malaria und mit Verbandsmaterial aufstocken“ berichtet der DRK-Pressereferent.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK) Lübbo Roewer, Pressestelle Carstennstr. 58, 12205 Berlin Telefon: 030/85404-0, Telefax: 030/85404-450

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