Pressemitteilung | Bayerischer Philologenverband (bpv)

bpv: Trotz Enttäuschung über den fehlenden großen Wurf jetzt die Chancen für ein zukünftiges G9 aus einem Guss nutzen!

(München) - Als Kompromiss mit deutlichen Schwächen, aber auch einigen Zukunftschancen hat der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbands, Max Schmidt, die in St. Quirin von der Staatsregierung verabschiedeten Grundsätze für die Fortentwicklung des bayerischen Gymnasiums bezeichnet.
Man sei insbesondere darüber enttäuscht, dass trotz des eindeutigen Eltern- und Schülervotums an den Mittelstufe Plus-Modellschulen der Mut zu einer eindeutigen klaren Entscheidung für ein einheitliches, von 9 Jahren her gedachtes, neues bayerisches Gymnasium gefehlt habe. Max Schmidt wörtlich: "Damit droht eine weitere mehrjährige Periode der Unsicherheit und von schwierigen Entscheidungsprozessen vor Ort!" Durch die Verschiebung der endgültigen Wahlfreiheit auf das Schuljahr 2018/19 enthalte man außerdem an allen Nicht-Modellschulen einem ganzen Schülerjahrgang die Chance, sich für mehr Zeit für Bildung am Gymnasium entscheiden zu können, so der Verbandsvorsitzende.

Positiv wertete es dagegen der bpv-Chef, dass mit dem Beschluss von St. Quirin die Staatsregierung und die CSU endlich eingeräumt haben, dass die überstürzte Schulzeitverkürzung von 2003 ein großer Fehler gewesen sei, der korrigiert werden müsse.

Ab heute gelte damit auch in Bayern, dass das G8 als Regelmodell gescheitert sei.

Max Schmidt äußerte die Erwartung, dass nun schnell im angekündigten Dialogprozess die Grundkonzeption der künftigen neunjährigen Variante geklärt werde. Max Schmidt betonte: "Das künftige G9 muss ein Gymnasium aus einem Guss werden, d.h. mit einem eigenen Lehrplan, mit einer Mittleren Reife nach der 10. Klasse und mit einer Stoffdehnung, die nicht nur die Mittelstufe, sondern auch die Unterstufe umfasst! "

Der Philologenverbandsvorsitzende äußerte sich abschließend zuversichtlich, dass ein solches mehr Zeit für Stoffvermittlung, Übung und Vertiefung bietendes neunjähriges Gymnasium sich mittel- und langfristig als Regelmodell in Bayern durchsetzen werde. Max Schmidt abschließend dazu: "Wir hätten uns bereits heute eine klare Weichenstellung erhofft. Die ist leider nicht erfolgt. Wir sind aber sicher, dass bei fairer Umsetzung der Beschlüsse von St. Quirin in wenigen Jahren die große Mehrheit aller bayerischen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten wieder mehr Zeit für Bildung haben wird!"

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Philologenverband Wolfram Janke, Pressesprecher Arnulfstr. 297, 80639 München Telefon: (089) 7461630, Fax: (089) 7211073

(dw)

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