Pressemitteilung | ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.

ifo-Managerbefragung signalisiert Stimmungswandel beim Personalabbau / ifo Investitionstest: Belebung der Investitionstätigkeit

(München) - Neben wachstumsorientierten Maßnahmen rückt für die deutschen Unternehmen die Senkung der Personalkosten als zweite Schlüsselstrategie zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit weiter in den Vordergrund. Das ergab eine ifo-Befragung unter 1.100 Managern von Unternehmen aller Branchen und Größenklassen. Sie zeigt zudem einen Strategiewandel in der Frage, auf welche Weise die Personalkosten in wirtschaftlich kritischen Zeiten reduziert werden sollen: War in der zurückliegenden Stagnationsphase die betriebsbedingte Beendigung von Arbeitsverhältnissen die dominierende Maßnahme, wird für die Zukunft der 'sanfte' Personalabbau durch die Nichtbesetzung frei werdender Stellen favorisiert. Daneben gewinnt die Personalkostensenkung ohne Personalabbau stark an Bedeutung, obwohl über 90 Prozent der befragten Unternehmen der Auffassung sind, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen den unternehmerischen Spielraum für derartige Maßnahmen zu stark einschränken. Die Arbeitszeitverlängerung bei gleich bleibender Vergütung wird als beste Maßnahme zur Senkung der Personalkosten ohne Personalabbau eingeschätzt.

ifo Investitionstest: Belebung der Investitionstätigkeit

Das ifo Institut rechnet für 2004 mit einem Investitionsanstieg im westdeutschen verarbeitenden Gewerbe um nominal 3 Prozent (wegen sinkender Preise real 5 Prozent). Die Ergebnisse des neuen ifo Investitionstests, an dem knapp 1900 Unternehmen teilnahmen, gehen damit von einer leichten Belebung der Investitionstätigkeit aus, nachdem die vergangenen zwei Jahre von Rückgängen gekennzeichnet waren. Allerdings liegen die geplanten Investitionen für das laufende Jahr real noch unter dem Niveau des Jahres 2000. Im Vordergrund stehen Erweiterungsinvestitionen, die vor allem Änderungen der Produktpalette und zum Teil den Kapazitätsausbau bestehender Produktprogramme umfassen.

Im Jahr 2003 blieb die Investitionstätigkeit des westdeutschen verarbeitenden Gewerbes hinter den Erwartungen zurück. Nach den Ergebnissen der aktuellen Investitionserhebung kürzten die Industrieunternehmen ihre Investitionen gegenüber 2002 um nominal 3 Prozent. Ein Teil der Pläne, die für 2003 insgesamt eine Zunahme der Investitionen von 2 Prozent vorsahen, wurde nicht realisiert.

Quelle und Kontaktadresse:
ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Poschingerstr. 5, 81679 München Telefon: 089/92240, Telefax: 089/985369

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