DRV-Präsident Klaus Laepple: Lufthansa hat nichts dazugelernt
(Düsseldorf) Die Deutsche Lufthansa hat aus dem Flat-Fee-Fiasko nichts gelernt, kommentiert Klaus Laepple (Reisebüro Kö 27 GmbH, Düsseldorf), Präsident des DRV, die neuen innerdeutschen Web-Specials der Fluggesellschaft zu Niedrigpreisen: Wenn solche Offerten exklusiv im Internet buchbar sind, werde der Vertriebsweg Reisebüro eindeutig benachteiligt. Das Motiv der Aktion nannte Klaus Laepple heute in Düsseldorf sonnenklar: Lufthansa habe einmal mehr die internen Planzahlen für den Online-Vertrieb verfehlt und blase nun mit Billigangeboten zur Aufholjagd.
Verständnis äußerte der DRV-Präsident, daß es die Kranichflieger wurmt, wenn in Deutschland trotz gigantischer Online-Investitionen immer noch neun von zehn Tickets über Reiseagenturen verkauft werden. Der Lufthansa-InfoFlyway habe jedoch nur eine Existenzberechtigung, sofern er sich in einem fairen Wettbewerb der Vertriebskanäle behaupten könne.
Daß die innerdeutschen Web-Specials befristet sind, ändere nichts an dieser Einschätzung. Inzwischen kämen viele Kunden mit Internet-Ausdrucken in die Reisebüros, um sich dort beraten zu lassen. So treibe der Carrier mit seinen Online-Abenteuern die Betriebskosten der IATA-Agenten in die Höhe, deren Prozeßkosten er allzu gerne thematisiere, bedauert der DRV-Präsident: Bei exklusiven Online-Offerten können wir jedoch nicht helfen oder wir müßten Lufthansa Rechnungen für Kundenberatung schicken. Die daraus resultierenden Prozeßkosten stünden allerdings zu 199-Marks-Flugpreisen KölnBerlin in keinem Verhältnis. Im Agentenbeirat der Lufthansa möchte Klaus Laepple das Thema morgen zur Sprache bringen.
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