Pressemitteilung | Deutscher AnwaltVerein e.V. (DAV)

10 Jahre anwaltliche Interessenvertretung in Berlin / DAV-Geschäftsstelle zog im November 2000 von Bonn nach Berlin

(Berlin) - Am 13. November 2000 hat der DAV seine Arbeit in seiner neuen Geschäftsstelle in Berlin aufgenommen. Nachdem der DAV bereits seit dem Frühjahr 1990 ein Büro in Berlin Mitte unterhalten hatte, war damit der Umzug der DAV-Geschäftsstelle von Bonn nach Berlin besiegelt. In den 10 Jahren "Berliner Republik" ist der DAV nicht nur rapide gewachsen, sondern seine Arbeit hat sich noch stärker professionalisiert. Mit dem DAV-Haus wurde ein Zeichen für eine wirkungsvolle Interessenvertretung der deutschen frei verbundenen Anwaltschaft gesetzt.

"In einem wiedervereinigten Deutschland war eine stärkere Professionalisierung notwendig: Unsere Mitgliederzahl stieg in den Wendejahren stark an, neue Ort- und Landesverbände wurden gegründet. Mehr Mitglieder wurden fortan von einer stetig wachsenden Geschäftsstelle betreut. Neue Rechtsgebiete sowie Fragen der internationalen Zusammenarbeit stellten und stellen uns in einem zusammenwachsenden Europa vor immer neue Herausforderungen", erläutert Rechtsanwalt Prof. Dr. Wolfgang Ewer, DAV-Präsident, in seiner Begrüßung anlässlich eines Empfangs zu diesem Jubiläum. Der DAV habe anders als die Bundespolitik den Umzugsbeschluss im Jahre 1995 einstimmig gefasst. Allerdings sei der Abstimmung eine hitzige Diskussionen voraus gegangen.

Auf das stetige Wachstum der Aufgaben und der organisierten Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte wies auch der Hauptgeschäftsführer des DAV, Rechtsanwalt Dr. Cord Brügmann, in seiner Begrüßung hin: "Während im Jahre 2000 noch rund 53.000 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte in den örtlichen Anwaltvereinen angeschlossen waren, sind dies nunmehr rund 68.000. Das ist für einen freiwilligen Zusammenschluss eine außerordentlich hohe Zahl." Auch habe sich die Zahl der DAV-Arbeitsgemeinschaften parallel mit dem Hinzukommen neuer Fachanwaltschaften stets gesteigert. Habe es vor 10 Jahren noch 20 Arbeitsgemeinschaften gegeben, seien dies heute 29. In den Arbeitsgemeinschaften seien 42.000 Anwältinnen und Anwälte organisiert. Bei den Mitgliedszahlen habe es eine Steigerung von 15.000 gegeben, etwa 63 Prozent.

Das die Entscheidung für Berlin richtig war, betonte auch noch einmal der DAV-Präsident: "Wir sitzen in der Nähe des Bundesjustizministeriums und nur eineinhalb Kilometern Luftlinie vom Deutschen Bundestag, dem historischen Reichtagsgebäude, entfernt. In einer halben Stunde können wir hier per pedes zu den Plenar- und Sitzungssälen kommen", erläutert Ewer. Die Anwaltschaft zähle mit ihrer Kraft und Dynamik zu den Garanten des Rechtsstaats.

Auf ein besonderes Doppeljubiläum wies der DAV-Hauptgeschäftsführer hin. "Wir feiern heute (11. November 2010) nicht nur 10 Jahre DAV-Haus in Berlin. Vor genau 100 Jahren beschloss der Vorstand des DAV nach langem Ringen und gegen eine Reihe von Gegenstimmen, eine hauptamtliche Geschäftsführung beim DAV einzurichten", führt Dr. Brügmann aus. Mit seinen zahlreichen Veranstaltungen zu aktuellen rechtspolitischen aber auch allgemeinen Themen sei das DAV-Haus ein Haus des demokratischen Gemeinsinns und der demokratischen Diskussion.

In einem Projekt "Haus der Verbände" hat der DAV mit dem "DAV-Haus" Volleigentum erworben. Neben dem DAV ist dort auch der Sitz der Deutschen Anwaltakademie und des Berliner Anwaltsvereins.

Das DAV-Haus liegt an der Littenstraße, einer Straße, die den Namen eines Kollegen trägt, der seinen anwaltlichen Kampf gegen den Nationalsozialismus im Februar 1938 im Konzentrationslager Dachau mit dem Leben bezahlte. Rechtsanwalt Hans Litten war von 1928-1933 Rechtsanwalt in Berlin, wobei er fünf Jahre versuchte, den aufkommenden Nationalsozialismus zu bekämpfen. Als Strafverteidiger hatte Litten im Mai 1931 Hitler im Zeugenstand in die Enge getrieben. Dies war auch ein Grund für den DAV das Mahnmal "Anwälte erinnern" im Garten des DAV-Hauses zu schaffen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher AnwaltVerein e.V. (DAV) Swen Walentowski, Pressesprecher Littenstr. 11, 10179 Berlin Telefon: (030) 7261520, Telefax: (030) 726152190

(el)

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