Pressemitteilung | DRPR - Deutscher Rat für Public Relations

Agenturinitiativen müssen transparent sein: PR-Rat mahnt die Agentur BKP und deren Lobbyinitiative NTSA e.V.

(Berlin) - Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) mahnt nach eingehender Prüfung die Agentur Bohnen Kallmorgen & Partner (BKP) und die von ihr gegründete Non-Toxic Solar Alliance e.V. (NTSA). Der DRPR stellt fest, dass bei der Außendarstellung von NTSA ein Fall fehlender Absendertransparenz vorliegt.

In der Außenkommunikation hat sich die NTSA als gemeinnützige Initiative von Industrie, Wissenschaft und engagierten Bürgern im Bereich Erneuerbare Energien dargestellt. Dabei wurde aber nicht ausreichend transparent gemacht, dass letztlich die Agentur BKP als alleiniger Initiator und Finanzier hinter NTSA steht und die Initiative maßgeblich dazu dienen sollte, Beratungsaufträge für die Agentur zu generieren.

Der Rat belässt es noch bei einer Mahnung, da BKP/NTSA an der Klärung des Falls mitwirkte und nach dem öffentlichen Bekanntwerden der Vorwürfe zumindest auf der Homepage der NTSA auf die Verbindung zu BKP verwies.
Allerdings fordert der Rat die Verantwortlichen der BKP/NTSA in seinem Ratsbeschluss ausdrücklich auf, künftig in der Online- und Offline-Kommunikation die Hintergründe der NTSA kohärent transparent darzustellen sowie intern klare Regeln für eine Public Affairs-Arbeit zu schaffen, die im Einklang mit gängigen Branchenkodizes wie dem Code de Lisbonne und Richtlinien wie der DRPR-Richtlinie zur Kontaktpflege im politischen Raum stehen.

Es ist prinzipiell legitim, wenn Agenturen aus geschäftlichen Interessen heraus Allianzen mit der Industrie anstreben und selbst initiativ werden.
Allerdings muss zu jedem Zeitpunkt deutlich gemacht werden, wie der Status einer solchen Initiative aussieht, d.h. wer hinter der Initiative steht und in ihr aktiv ist. Der Rat verweist in diesem Zusammenhang ausdrücklich auf die Ratssprüche von 2010 in der Angelegenheit E.ON/PRGS und in der Angelegenheit Weber Shandwick/BVMed. Demnach muss eine Agentur in der Phase der Geschäftsanbahnung jeden Eindruck vermeiden, sie handle im Auftrag eines Kunden. Dies gilt auch dann, wenn die Agentur Initiator einer Plattform ist, die vorgibt Industrieinteressen direkt zu vertreten, um Neugeschäft zu generieren.

Die Mahnung des Rates erfolgte mehrheitlich.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Rat für Public Relations, c/o Deutsche Public Relations Gesellschaft e.V. (DPRG) Pressestelle Marienstr. 24, 10117 Berlin Telefon: (030) 80409733, Telefax: (030) 80409734

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