Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

BDEW zu heutigen (9. Januar 2009) Beratungen in Brüssel zur Erdgasliefersituation: Gaswirtschaft steht für sichere Versorgung / Zusätzliche strategische Erdgasreserve in Deutschland unnötig

(Berlin) - "Die deutschen Gasversorger unterstützen schon jetzt auf der Basis privatwirtschaftlicher Verträge die Belieferung anderer europäischer Länder mit Erdgas. Das ist ein Zeichen europäischer Solidarität in der Gasbranche", sagte Martin Weyand, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) anlässlich der heutigen (9. Januar 2009) Beratungen in Brüssel über die aktuelle Erdgas-Liefersituation in Europa. Zudem hätten die Unternehmen in Deutschland auf privatwirtschaftlicher Basis in Erdgasnetze und Speicher investiert und langfristige Lieferverträge mit Erdgasproduzenten abgeschlossen. Dies garantiere eine im internationalen Vergleich besonders hohe Versorgungssicherheit.

Es käme einer Zwangsenteignung gleich, wenn diese Leistungen verstaatlicht würden. Vielmehr müsse es darum gehen, so Weyand, europaweit die politischen Rahmenbedingungen für Investitionen in Speicherkapazitäten und die weitere Verknüpfung des europäischen Gasleitungsnetzes zu verbessern, um die Versorgungssicherheit in Europa weiter zu erhöhen.

"Wir sind beim weiteren Ausbau der europäischen Versorgungssicherheit für die privatwirtschaftliche Initiative und gegen staatlichen Dirigismus.

Nicht staatliche Institutionen, sondern die Unternehmen der Gaswirtschaft in Europa haben das Know-How, um mit geeigneten Maßnahmen die sichere Erdgasversorgung zu gewährleisten", betonte Weyand im Vorfeld der Sondersitzung des EU-Energieministerrates am kommenden Montag (12. Januar 2009).

Den Forderungen nach einer strategischen Erdgasreserve erteilte Weyand eine klare Absage. "Eine zusätzliche strategische Erdgasreserve würde das Erdgas weiter verteuern und die Verbraucher unnötig belasten. Investitionsanreize in Erdgasspeicher würden sinken. Das wäre vor dem Hintergrund der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise das falsche Signal. Ein staatlicher Eingriff steht letztendlich nicht für mehr, sondern für weniger Versorgungssicherheit", führte Weyand weiter aus.

"Gerade aufgrund der unterschiedlichen Struktur der Gaswirtschaften in der Europäischen Union muss die Forderung nach einem einheitlichen, europäischen Krisenmechanismus für alle Mitgliedstaaten kritisch hinterfragt werden", erklärte Weyand. Die Gegebenheiten hinsichtlich Marktgröße, Importabhängigkeit, Erdgasverbrauch, bestehenden Speicherkapazitäten und geologischen Bedingungen für neue Speicher seien in den EU-Ländern unterschiedlich und hätten deswegen in unterschiedlichem Ausmaß zu Investitionen in Speicherinfrastruktur geführt. Bei der Festlegung der Versorgungssicherheitspolitik müsse deshalb dem Subsidiaritätsprinzip Rechnung getragen werden. Dies erfordere auch von den betroffenen Unternehmen und Mitgliedsstaaten individuelle Maßnahmen, so Weyand.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW), Hauptgeschäftsstelle Jan Ulland, Stellv. Pressesprecher Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Telefax: (030) 300199-3900

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