Pressemitteilung | Bundesverband der Freien Berufe e.V. (BFB)

BFB-Präsident und Bundesministerin appellieren an die Ausbildungsbereitschaft der Freiberufler

(Berlin) - Unter dem Motto „Ausbildung geht vor Übernahme!“ hat heute (10. Oktober 2006) der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) gemeinsam mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, an die Ausbildungsbereitschaft der Freiberufler appelliert.

BFB-Präsident Dr. Ulrich Oesingmann dankte der Bundesministerin für ihr Engagement und für ihre Bereitschaft, sich die Sorgen und Nöte der Freiberufler im Zusammenhang mit der beruflichen Bildung anzuhören und gemeinsam mit dem BFB zu versuchen, die Lage auf dem Lehrstellenmarkt der Freien Berufe weiter zu verbessern. Als Basis für die Aussprache mit der Ministerin diente der erste Berufsausbildungsbericht, den der BFB im Juni 2006 der Öffentlichkeit vorgestellt hatte. Darin wurden die Gründe für die Entwicklung in den neun dualen Ausbildungsberufen der Freien Berufen dargestellt.

„Das nach wie vor große Engagement der Freien Berufe muss man vor dem Hintergrund einer schwierigen wirtschaftlichen Lage sehen“, so Oesingmann. „Viele grundsätzlich ausbildungsberechtigte Freiberufler sind wirtschaftlich nicht mehr in der Lage, Auszubildende zu beschäftigen. Außerdem haben sich viele Freiberufler aus persönlicher Enttäuschung über eine fehlende positive Einstellung der Jugendlichen zur Arbeitswelt sowie über mangelnde schulische und soziale Kompetenzen aus der dualen Berufsausbildung zurückgezogen.“

In diesem Zusammenhang mahnte der BFB-Präsident die Freiberuflerkollegen, nicht nur die häufig mangelnde Ausbildungsreife der jungen Menschen zum Ausbildungsbeginn zu sehen. „Geben Sie den Bewerberinnen die drei Jahre Zeit und Anleitung, um auch persönlich zu reifen. Man kann von 17- oder 18-jährigen Jugendlichen nicht die gleiche schulische und persönlich-soziale Reife verlangen, wie von Hochschulabsolventen.“

Gemeinsam appellierten der BFB-Präsident und die Bundesbildungsministerin an die anwesenden Kammer- und Verbandsvertreter, immer wieder und noch mehr Freiberufler von der Notwendigkeit zu überzeugen, auch demographisch bedingt bereits heute in die Ausbildung des Assistenzpersonals zu investieren – auch wenn in dem einen oder anderen Fall nach Abschluss der Ausbildung eine Weiterbeschäftigung nicht möglich erscheint, denn: „Ausbilden ist an sich bereits ein hohes Gut. Eine Ausbildung ist entscheidend dafür, ob ein junger Mensch einen Weg ins Berufsleben findet oder nicht“, so Oesingmann. Berechnungen hätten zudem ergeben, dass sich gerade in den Kleinststrukturen, wie sie in den Freien Berufen üblich sind, Ausbildung auch unter ökonomischen Gesichtspunkten für den Freiberufler lohnt. Abschließend appellierte Oesingmann: „Ich rufe alle Freiberufler auf, zusätzliche Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. Und denken Sie bitte daran: Ausbilden geht vor Übernahme!“

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Freien Berufe (BFB) Gabriele Reimers, Referentin, Presse- / Öffentlichkeitsarbeit, Finanzen Reinhardtstr. 34, 10117 Berlin Telefon: (030) 284444-0, Telefax: (030) 284444-40

(bl)

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