Pressemitteilung | Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB)

Bahnindustrie verzeichnet starken Rückgang der Auftragseingänge / Über 1800 Arbeitsplätze abgebaut – InnoTrans 2004 soll Wachstumsimpuls bringen

(Berlin) - Die Auftragseingänge der Bahnindustrie sind im 1. Halbjahr 2004 stark eingebrochen. Sie lagen bei 3,2 Mrd. Euro gegenüber noch 4,9 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum 2003, ein Minus von 34 Prozent.

Neben einem moderaten Rückgang der Bestellungen im Auslandsgeschäft sei dabei vor allem ein katastrophaler Einbruch im Inland zu verzeichnen, sagte Friedrich Smaxwil, Präsident des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland, anlässlich der Herbstpressekonferenz des VDB in Berlin. Und weiter: „Das ist auch für uns in dieser Größenordnung überraschend und betrifft nicht nur die Infrastruktur, sondern inzwischen auch den Fahrzeugbereich.“

Während die Umsätze der Mitgliedsunternehmen in den ersten sechs Monaten des Jahres noch vergleichsweise stabil waren und nur leicht auf 4,3 Mrd. Euro gesunken sind, musste die Industrie in diesem Zeitraum wegen ausbleibender Aufträge bereits mehr als 1800 Arbeitsplätze abbauen. Damit sei letztlich eingetreten, was der Branchenverband bereits im Januar befürchtet habe: „Dass nämlich der kontinuierliche Aufbau neuer Arbeitsplätze während der letzten vier Jahre momentan mit einem Handstreich zunichte gemacht und damit wertvolles Know-how zum Ausbau unserer weltweiten Technologieführerschaft preisgegeben wird“, so Smaxwil.

Als Grund für die momentane Situation identifiziert Michael Clausecker, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, eine dramatische Gemengelage aus den zweckentfremdet eingesetzten Regionalisierungsmitteln in den Ländern sowie den sinkenden Investitionsmitteln des Bundes in die Schieneninfrastruktur aufgrund ausbleibender Lkw-Maut und der allgemein angespannten Haushaltssituation.
Angesichts der EU-Osterweiterung mit dem absehbaren Verkehrswachstum müsse die Bundesregierung ihre Investitionspolitik ändern, indem sie Infrastrukturinvestitionen verstetige und damit mittelfristig für Planungssicherheit bei Bahn und Industrie sorge. Für Clausecker gehört dazu aber auch, „die Bahnen wie im Koalitionsvertrag angekündigt von den Energiesteuern und im internationalen Verkehr von der Mehrwertsteuer zu befreien und damit endlich gleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen der Schiene und den anderen Verkehrsträgern zu schaffen“.

Ein Aufbruchsignal erhofft man sich indessen von der nur wenige Wochen zurückliegenden InnoTrans 2004 in Berlin: „Wenn eine Messe jemals einen Impuls geben kann, dann hat dies die InnoTrans geschafft und ihre Position als Leitmesse der gesamten Branche noch weiter ausgebaut. Dort haben wir der Welt eine Woche lang gezeigt, was wir können. Und die Welt hat sich dafür interessiert“, sagte Clausecker.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB) Frank Fahrner, Referent für Kommunikation Jägerstr. 65, 10117 Berlin Telefon: 030/206289-0, Telefax: 030/206289-50

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