Pressemitteilung | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Bauprognose 2012: Bauwirtschaft kann an das erfolgreiche Baujahr 2011 anknüpfen / Dank einer lebhaften Wohnungsbaunachfrage Umsätze im Plus: 4 Prozent nominal / Personalaufbau schwieriger, trotzdem zieht Beschäftigung an: +2 Prozent auf 745.000

(Berlin) - Die deutsche Bauwirtschaft hat - nach einem geglückten Start in das neue Baujahr - gute Chancen, 2012 an das erfolgreiche Bau-jahr 2011 anzuknüpfen. Wie der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer heute anlässlich der Jahrespressekonferenz zum "Tag der Deutschen Bauindustrie" mitteilte, rechnet die Bauindustrie für das deutsche Bauhauptgewerbe mit einem Umsatzplus von nominal + 4 Prozent, was real einem Produktionsplus von etwa 2 Prozent entspreche. Auch wenn der Personalaufbau zunehmend schwieriger werde, geht Bauer dennoch davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten im deutschen Bauhauptgewerbe sich um 1,5 Prozent auf 745.000 erhöhen wird.

Treiber des baukonjunkturellen Aufschwungs sei wie schon im Vorjahr der Wohnungsbau, erläuterte Bauer. Rückläufige Arbeits-losenzahlen, steigende Beschäftigung, steigende verfügbare Einkommen, historisch niedrige Hypothekenzinsen und ein wieder erwachtes Interesse der Kapitalanleger an der Immobilie sorgten dafür, dass die Wohnungsbauumsätze 2012 um 7 Prozent stiegen
(1. Quartal 2012: +7 Prozent). Bauer: "Die wohnungswirtschaftlichen Rahmenbedingungen lesen sich derzeit wie eine 'Blaupause' für ein mittelfristig stabiles Wachstumsszenario".

Die Gefahr einer "Preis- und Immobilienblase nach spanischem Vorbild" sieht Bauer derzeit nicht. Zum einen sei der Immobilien-markt robust, die Preise stabil bis leicht steigend. Zum anderen enthielten die aktuellen Fertigstellungszahlen noch viel "Luft nach oben". Selbst wenn die Zahl der fertig gestellten Wohnungen 2012 auf rund 210.000 Einheiten steigen sollte, bleibe der Markt damit doch noch hinter den Bedarfsschätzungen der Forschungsinstitute zurück, die in ihrer Mehrheit den Wohnungsbedarf bis 2020 bei 225.000 bis 300.000 Einheiten pro Jahr ansetzten.

Auch den Wirtschaftsbau sieht Bauer derzeit auf einem "mode-raten Expansionskurs": In den Segmenten Büro und Verwaltungs-gebäude sowie Handels- und Lagergebäude profitiere der Wirt-schaftsbau weiterhin von dem wieder wachsenden Interesse der Anleger an der Gewerbeimmobilie als wertbeständiger Kapital-anlage. Auch das Segment Fabrik- und Werkstattgebäude entwickele sich weiterhin positiv, da das zu Jahresbeginn befürchtete Einknicken der Investitionstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe ausgeblieben sei. Der Wirtschaftsbau werde deshalb 2012 um nominal 5 Prozent steigen (1. Quartal 2012: + 4 Prozent).

Schwieriger einzuschätzen seien jedoch die Perspektiven für den Öffentlichen Bau, warnt Bauer. Zwar hätten sich die Rahmen-bedingungen dank steigender Steuermehreinnahmen, des Infra-strukturbeschleunigungsprogramms des Bundes und vermehrter Investitionen der Kommunen in ihre Verkehrswege günstiger ent-wickelt als erwartet, trotzdem erwarte die Bauindustrie aufgrund des schwachen 1. Quartals für das Gesamtjahr 2012 einen leichten Rückgang der Umsätze von 1 Prozent (1. Quartal 2012: - 10 Prozent).

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Dr. Heiko Stiepelmann, stellv. Hauptgeschäftsführer, Kommunikation Kurfürstenstr. 129, 10785 Berlin Telefon: (030) 212860, Telefax: (030) 21286240

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