Pressemitteilung | Bund der Versicherten e.V. (BdV)

BdV warnt Verbraucher vor ITA-Riester-Studie / Neue Studie ist nicht repräsentativ

(Henstedt-Ulzburg) - Das Institut für Transparenz in der Altersvorsorge (ITA) kommt in seiner Studie zur Riester-Rente, die er vergangenen Woche vorgestellt hat, zu dem Ergebnis: "Riester-Renten lohnen sich". Dr. Mark Ortmann, Leiter des Instituts, widerspricht damit - scheinbar - der vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden des Bundes der Versicherten (BdV), Axel Kleinlein, erstellten Untersuchung "10 Jahre Riester-Rente" vom Herbst vergangenen Jahres. Doch entgegen dem DIW hat das ITA nur wenige Alttarife und vor allem den Fördereffekt untersucht. "Mit der Studie des ITA werden die Verbraucher getäuscht und verunsichert." sagt Kleinlein und ergänzt: "Wer Tarife aus 2002 untersucht und anhand der Ergebnisse folgert, dass die heutigen Angebote rentabel sind, der lügt sich selbst in die Tasche. Das ist so, als würde man heute sagen Hertha BSC Berlin wäre eine Weltklassemannschaft, weil sie vor zehn Jahren gut gespielt hat"

Kleinlein wirft Ortmann schwere handwerkliche Mängel in der Studie vor. So könne man aus der Analyse der Produkte aus 2002 eben nicht auf die Qualität heutiger Angebote schließen. Mit nur sechs untersuchten Produkten ist die Studie zudem in keiner Form repräsentativ. Darüber hinaus blendet die Ortmann-Studie wichtige Aspekte der Riester-Rente konsequent aus - wie die Verrentungsphase und deren zu hohe Kosten. Es wird so getan als könne ein Kunde einfach das angesparte Kapital abrufen. Der Kunde kommt aber nur mit Abzügen an das angesparte Kapital wieder heran.

Auch auf die Auswirkungen der Sterbetafeln geht die Ortmann-Studie nicht ein. "Aus wissenschaftlicher Sicht ist es ungenügend einen derart wichtigen Aspekt zu vernachlässigen", so Kleinlein. Ohnehin ermittelt das ITA lediglich, welche Rendite Riester-Sparer auf ihre eigenen Einzahlungen erhalten. Auf diese Weise werden jedoch der Fördereffekt der Riester-Zulagen - und nicht die Qualität der Produkte - in den Vordergrund der Untersuchung gestellt. Dass die staatliche Förderung gut ist, hat aber auch das DIW nie bestritten. Die Frage ist nur, ob sie auch beim Verbraucher ankommt - oder in den Taschen der Anbieter landet.

Kleinleins Resümee: \"Diese Studie hilft niemandem, der heute einen transparenten Einblick in die Riester-Angebote bekommen will. Sie hilft letztlich nur den Anbietern, schlechte Produkte besser unters Volk zu bringen.\"

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Versicherten e.V. (BdV) Pressestelle Tiedenkamp 2, 24558 Henstedt-Ulzburg Telefon: (04193) 99040, Telefax: (04193) 94221

(cl)

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