Pressemitteilung | Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V. (CBP)

CBP gedenkt der Corona-Opfer mit Behinderung und psychischen Erkrankungen

(Berlin) - Zur zentralen Gedenkfeier für die Corona-Toten am 18. April 2021 nimmt die Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie (CBP) Abschied von den Opfern der Pandemie mit Behinderung und psychischen Erkrankungen. COVID-19 hat die gesellschaftlichen Missstände im Bereich Inklusion offen zu Tage gelegt, deren Folgen die Betroffenen und ihre Angehörigen deutlich spüren.

Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen gehören durch gesundheitliche Vorerkrankungen oft zur Risikogruppe für COVID-19. Wenn sie in Wohneinrichtungen leben, erhöht sich ihr Risiko noch zusätzlich, da dort viele Menschen eng zusammenwohnen - auch wenn umfangreiche Hygienekonzepte erstellt und die geltenden Maßnahmen eingehalten werden. Dennoch waren die Gruppen der Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen bei Tests und Schutzimpfungen nicht in der obersten Prioritätsstufe - mit teils gravierenden Folgen.

Johannes Magin, 1. Vorsitzender des CBP: "Zu Anfang der Corona-Pandemie gab es die Meinung, dass vor dem Virus alle Menschen gleich wären. Doch nach über einem Jahr zeigt sich, dass manche gesellschaftlichen Gruppen wesentlich stärker betroffen sind. Viele Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen mussten im Laufe des Jahres sterben. Um jeden und jede Einzelne von ihnen trauert der CBP. Lassen Sie uns die Menschen hinter den Zahlen wahrnehmen. Sie sollen uns eine Mahnung sein, dass wir als Gesellschaft Inklusion wesentlich ernster nehmen müssen, damit wir die Ungleichbehandlung, die während der Pandemie deutlich wurde, zukünftig verhindern können."

Gerold Abrahamczik, Sprecher des Angehörigenbeirates im CBP, führt ergänzend aus: "Lassen Sie uns auch die Eltern und Angehörigen von Menschen mit Behinderung in den Blick nehmen. Sie mussten zu Beginn der Pandemie vielfach entscheiden, ob sie ihre Angehörigen mit Behinderung nach Hause holen oder in der Wohneinrichtung belassen und dann über viele Wochen nicht mehr sehen und in den Arm nehmen konnten. Man mag sich gar nicht vorstellen, welche Ängste und traumatischen Erfahren Eltern dann erleben mussten, wenn ihr Kind in der Einrichtung am Coronavirus erkrankte und womöglich verstorben ist. Auch ihnen, den Eltern und Angehörigen von Menschen mit Behinderung, gilt deshalb unser Gedenken und unser Gebet an diesem Tag."

Quelle und Kontaktadresse:
Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V. (CBP) Kerstin Tote, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 13, 10117 Berlin Telefon: (030) 284447-822, Fax: (030) 284447-828

(sf)

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