Pressemitteilung | BTE - Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

China-Problematik: Gütlich mit den Lieferanten einigen / Ggf. nach alternativen Bezugsquellen umschauen

(Köln) - Bei in China produzierten Strickwaren und Hosen kommt es durch den Quoten-bedingten Einfuhrstopp bereits zu massiven Auslieferungs-Problemen an den Einzelhandel. Bei Blusen sind die Quoten seit Ende letzter Woche, bei T-Shirts und BHs seit Anfang dieser Woche ebenfalls ausgeschöpft. Und bei Kleidern sowie bei Tisch- und Bettwäsche steht der Importstopp kurz bevor.

Der Industrieverband GermanFashion und die Außenhandelsvereinigung des deutschen Einzelhandels (AVE) bemühen sich mit Unterstützung des BTE zwar bei der Europäischen Kommission um eine Freigabe von Waren, die vor der Verkündung des Importstopps in China geordert wurden, doch scheint eine schnelle Lösung des Problems schwierig. Der BTE appelliert deshalb dringend an die betroffenen Einzelhändler, sich schnellstens mit ihren Lieferanten über das weitere Vorgehen zu einigen.

In Anwendung des Rechtsgedankens des § 313 BGB (Störung der Geschäftsgrundlage) sollten aufgrund der nicht zu erwartenden Sondersituation die bestehenden Verträge einvernehmlich angepasst werden. Dies gilt insbesondere für die Veränderung der Liefertermine, die neu zu definieren sind. Geregelt werden sollte auch die Frage, wie bei den Kombiprogrammen zu verfahren ist, bei denen einzelne Teile nicht ausgeliefert werden können. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch eine schnelle und offene Kommunikation zwischen den Stufen über die zu erwartenden Verzögerungen und Veränderungen. Klagen wegen unterbleibender Lieferungen sollten im Sinne einer fairen Partnerschaft möglichst nicht angestrengt werden.

Der BTE erwartet aber auch, dass die Verteilung der knappen Waren nach fairen Maßstäben erfolgt. Es darf nicht sein, dass bestimmte Betriebsformen einseitig und ohne nachvollziehbare Begründung bevorzugt werden.

Keinesfalls dürfen die Lieferanten ihre Handelspartner unnötig lange mit unsicheren Versprechen hinhalten. Denn sollte absehbar sein, dass die Lieferungen nicht in einem vertretbaren Zeitraum erfolgen können, muss sich der Handel nach alternativen Bezugsquellen umsehen, um keine Umsätze im bereits angelaufenen Herbstgeschäft zu verschenken. Schließlich verfügt derzeit eine ganze Reihe von Lieferanten über Lagerware, welche die bestehenden Sortiments-Lücken möglicherweise schließen kann.

Vor diesem Hintergrund appelliert der BTE an all diese Lieferanten, ihr Angebot dem Handel bekannt zu machen. Neben Anzeigen und Mailings eignet sich dafür z.B. auch die Internet-Plattform der Textilbranche www.textination.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels e.V. (BTE) Dr. Siegfried Jacobs An Lyskirchen 14, 50676 Köln Telefon: 0221/921509-0, Telefax: 0221/921509-10

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