Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

DJV gegen öffentliche Subventionierung der RTL-Journalistenschule

(Bonn) - Als “Skandal” hat der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) die
Subventionierung der geplanten RTL-Journalistenschule in Köln bezeichnet. Die konzerneigene Schule erhält vom Land NRW fast 900.000 DM Aufbaumittel und 360.000 DM als institutionelle Förderung in den ersten drei Jahren. Jetzt wurde
bekannt, dass sich auch die Landesanstalt für Rundfunk NRW jährlich mit 150.000 DM an der Schule beteiligen soll. Die Entscheidung darüber fällt Ende November.

Auf dem DJV-Verbandstag in Berlin forderten die rund 300 Delegierten, dass private Medienunternehmen grundsätzlich keine öffentliche Subventionierung erhalten, wenn sie journalistische Aus- und Weiterbildung nur im Rahmen ihres
eigenen Verwertungs- und Umsatzmarketings anbieten. Es dürften nur solche Einrichtungen der journalistischen Aus- und Weiterbildung gefördert werden, die überbetriebliche Unabhängigkeit gewährleisten und deren Curricula auf Qualität
im Journalismus gerichtet sind. Diese Voraussetzungen seien bei der RTL-Journalistenschule nicht gegeben, kritisierten die Delegierten. Der zum Bertelsmann-Konzern gehörende RTL-Fernsehsender wird künftig keine Volontariate mehr anbieten, sondern bildet Journalistinnen und Journalisten nur noch innerhalb seiner Journalistenschule für die RTL-Programme und für den “freien Markt” aus. Der DJV kritisierte weiterhin, dass die Lernziele der RTL-Schule in weiten Teilen nicht den Vorstellungen von Qualitätsjournalismus entsprächen. Durch solche Subventionen werde die Wettbewerbsfähigkeit überbetrieblicher Einrichtungen einschließlich der Universitäten geschwächt, heißt es in der Erklärung des DJV: “Solche Verschiebungen in der öffentlichen Förderung sind ein Angriff auf die Grundlagen des Qualitätsjournalismus.”

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. Bennauerstr. 60 53115 Bonn Telefon: 0228/201720 Telefax: 0228/2017233

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