Pressemitteilung | Union mittelständischer Unternehmen e.V. (UMU)

Der Bundesverband "Union Mittelständischer Unternehmen" (UMU) warnt erneut vor dramatischem Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland bei unveränderter IT-Ausbildungspolitik

(München) - Es war eine der Hauptforderungen der UMU bereits zu den Koalitionsverhandlungen der neuen Bundesregierung, ein eigenes Ministerium für die Digitalisierung in unserem Lande zu bilden. Wir halten an dieser Forderung angesichts der neuen Erkenntnisse der OECD-Forschungsgruppe fest und sehen uns dabei bestätigt, so Yorck Otto, Präsident der UMU.

Die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der Forschungsgruppe der Organisation für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit bestätigen die Untersuchungsergebnisse des Mittelstandsverbands UMU nachhaltig. Denn die einfacheren, administrativen oder produktionstechnischen Aufgaben, die Berufsanfänger vornehmlich übernehmen, werden als erstes durch die Digitalisierung ersetzt werden. Das bedeutet, dass gerade in der Gebäudereinigung, bei Hilfsarbeiten und Bergbau, aber auch in vielen Bereichen der Industrie, Maschinenbau, Steuerberatung, Buchhaltung und Einzelhandel unverhältnismäßig viele Jobs entfallen werden. Alles klassische Arbeitsplätze für Berufsanfänger.

Hierzu hat die Forschungsgruppe der OECD ferner bestätigt, dass Arbeitsplätze gerade in den hochentwickelten Industrieländern, wie Deutschland, Japan, aber auch in Ost- und Südeuropa, intensiver von der Automatisierung betroffen sein werden. Jeder Arbeitsplatz, der zu 70 Prozent oder mehr mit Maschinen oder Algorithmen erledigt werden kann, wird durch die Digitalisierung betroffen sein. Das bedeutet, in Deutschland kann mindestens jeder 5 Arbeitsplatz entfallen und mehr als 35 Prozent dieser Arbeitsplätze werden einer grundlegenden Veränderung unterworfen sein.

Daher müssen wir ein gänzlich neues Ausbildungskonzept für den Umgang mit der Informationstechnologie in unseren Schulen und Universitäten einführen, beginnend mit der 3. Klasse Volksschule, so Dr. Otto. Nur wenn die Berufsanfänger mit profunden IT-Kenntnissen in den Beruf starten, haben sie eine Chance im globalisierten Wettbewerb der Industrien zu bestehen.

Es bleibt daher für die Forderung der Union Mittelständischer Unternehmen um einen intensiven Ausbau der digitalen Technologien unerheblich, wie viele Arbeitsplätze durch die Digitalisierung geschaffen wurden oder werden. Tatsache bleibt, dass die Arbeitswelt der Bundesrepublik Deutschland einer intensiven Veränderung unterworfen sein wird. Unsere Kinder und Jugendliche müssen professionell und umfassend darauf vorbereitet werden, um die Jugendarbeitslosigkeit, die gerade in Spanien zu großen sozialen Spannungen geführt hat, zu verhindern. Eine Leugnung dieser Prognose wird bereits mittelfristig zu katastrophalen Folgen im internationalen Wettbewerb um künftige Positionen auf den Weltmärkten führen.

Nur eine entsprechende Ausbildung in allen schulischen, berufsbegleitenden und universitären Einrichtungen werden diese zwingenden Voraussetzungen der Leistungs- und Entwicklungspotentiale in unserem Land sichern. Das gleiche gilt für alle Sicherungsmaßnahmen eines zügigen Ausbaues schneller Datennetze und ein gänzlich neu aufgesetztes Konzept der Abwehr von Cyberspionage und damit verbundenen kriegerischen Angriffen. Das alles betrifft damit unmittelbar die Sicherung unseres durch harte Arbeit erreichten Lebensstandards und des sozialen Friedens, insbesondere beim Mittelstand, so Yorck Otto.

Quelle und Kontaktadresse:
Union mittelständischer Unternehmen e.V. (UMU) Pressestelle Edelsbergstr. 8, 80686 München Telefon: (089) 570070, Fax: (089) 57007260

(cl)

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