Pressemitteilung | (vnw) Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.

Der VNW begrüßt Flüchtlingsgipfel-Beschluss, mahnt aber eine schnelle Umsetzung an und fordert weitere Entscheidungen

(Hamburg) - Der Flüchtlingsgipfel von Bund und Ländern in Berlin hat Ergebnisse geliefert, die nicht nur für die Länder, Kommunen und Städte entscheidend sind, sondern auch die norddeutschen Wohnungsunternehmen im VNW betreffen.

VNW-Verbandsdirektor Andreas Breitner: "Der Beschluss von Bund und Ländern war mehr als notwendig. Wir begrüßen die Erhöhung der Kompensationsmittel um 500 Millionen Euro pro Jahr. Das ist nicht viel, aber ein erster Schritt. Die Absenkung der Standards sowohl im Bauplanungsrecht als auch bei den energetischen Anforderungen ist sinnvoll, sollte sich aber auf die Schaffung preiswerten Wohnraums insgesamt und nicht nur auf "Flüchtlingsunterkünfte" beschränken. Das Ziel muss gut nutzbarer, preiswerter Wohnraum in gemischten Quartieren für alle Berechtigten sein." Der VNW-Verbandsdirektor rät dazu, die Flüchtlingsthematik zu einer Atempause bei den immer höheren und teureren energetischen und technischen Anforderungen an Wohngebäude generell zu nutzen, sodass alle Mieter in Norddeutschland von stabilen bezahlbaren Mieten profitieren können.

Die Bebauung der schnell und verbilligt bereitgestellten Bundes-Liegenschaften für den sozialen Wohnungsbau sollte nicht nur kommunalen Gesellschaften zur Verfügung stehen, sondern unbedingt auch Genossenschaften und privaten Bauträgern ermöglicht werden. Die "geeigneten Anreizinstrumente" zur Förderung des Neubaus preiswerter Wohnungen wurden beim Flüchtlingsgipfel noch nicht näher definiert. Der VNW empfiehlt dabei Direktvergaben städtischer Flächen zu "gesetzten" Preisen bei ausschließlicher Bebauung mit gefördertem Wohnraum kombiniert mit entsprechenden Baukosten- und laufenden Zuschüssen.

VNW-Verbandsdirektor Andreas Breitner: "Wir fordern einen Paradigmenwechsel: weg von zinsgünstigen Darlehen hin zu Zuschüssen. Damit können die Verbandsunternehmen zügig bauen und bezahlbare Wohnungen an den Markt bringen. In den Regionen mit Leerstand sollten die Zuschüsse ebenfalls für die Sanierung/Herrichtung der Wohnungen zur Verfügung gestellt werden."

Auch wenn jetzt schnell das Wohnungsangebot in bestimmten Regionen ausgeweitet werden muss, wird die Versorgung und Integration der Neu-Ankömmlinge im Wesentlichen und am kostengünstigsten über den vorhandenen Bestand erfolgen. Flankierend dafür müssen flexible Belegungsmöglichkeiten genutzt und z.B. auch das Thema "KdU" flexibel zur Anwendung kommen.

VNW-Verbandsdirektor Andreas Breitner: "Wir fordern schnelles und gleichzeitig überlegtes Handeln. Die akute Notsituation sollte nicht dazu führen, dass es zu städtebaulich und sozialpolitisch unüberlegten Schnellschüssen kommt, die später mit all den bekannten Problemen und Kosten repariert werden müssen. Nachbarschaften müssen stabil sein und bleiben. Wir wollen keine Flüchtlingsdörfer. Wir wollen kein Klein-Damaskus."

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. vertritt 319 Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften (Hamburg: 93, Mecklenburg-Vorpommern: 149, Schleswig-Holstein: 77). In ihren 737.000 Wohnungen (Hamburg: 290.000, Mecklenburg-Vorpommern: 272.000, Schleswig-Holstein: 175.000) leben rund 1,5 Millionen Menschen. Der VNW feiert in diesem Jahr seinen 115. Geburtstag und 25 Jahre Wiedervereinigung als Drei-Länder-Verband.

Quelle und Kontaktadresse:
vnw Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. Pressestelle Tangstedter Landstr. 83, 22415 Hamburg Telefon: (040) 520110, Fax: (040) 52011201

(cl)

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