Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Deutsches und französisches Handwerk setzen Zeichen für Europa und vereinbaren Kooperation

(Köln) - In der Woche vor den Europawahlen haben die deutschen und französischen Handwerkskammern beim 23. Deutsch-Französischen Handwerkskammertreffen in Köln eine vertiefte Zusammenarbeit vereinbart und sich klar zu Europa bekannt. "Wenn heute Nationalisten und Populisten diese großartige Idee einer europäischen Gemeinschaft zerstören wollen, dann ist es unsere Aufgabe - nicht nur als europäische Bürger, sondern auch als Handwerk - sich dem entgegenzustellen", erklärte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks. "Diese Treffen, die für die Handwerkskammern in unseren beiden Ländern wichtig sind, ermöglichen es, sich über Fragen und bewährte Praktiken auszutauschen und eine gemeinsame Vision zu nationalen, grenzüberschreitenden und europäischen Themen zu entwickeln", sagte Bernard Stalter, Präsident des Dachverbands der französischen Handwerkskammern CMA France.

Vom 13. bis zum 15. Mai debattierten rund 200 Unternehmer, Vertreter und Mitarbeiter der deutschen und französischen Handwerkskammern sowie Persönlichkeiten aus der deutschen, französischen und europäischen Politik und Wirtschaft in Köln über Themen wie Internationalisierung des Handwerks, berufliche Bildung und die Zukunft der Handwerkskammern.

ZDH-Präsident Wollseifer und CMA-Präsident Stalter betonten, Handwerksbetriebe in Deutschland und Frankreich stünden vor ähnlichen Herausforderungen. Dazu zählten zunehmender Wettbewerbsdruck, Digitalisierung, schneller technologischer Wandel und der zunehmende Nachwuchs- und Fachkräftebedarf.

"Mit dem diesjährigen Handwerkskammertreffen wollen wir gemeinsam weiter voranschreiten. In den Themen, die uns bei uns, in Europa und darüber hinaus bewegen. Wir wollen die Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung stärken, die Internationalisierung des Handwerks gemeinsam ausbauen, und wir wollen voneinander lernen, etwa im Bereich der Digitalisierung", sagte Wollseifer. Angesichts enormer innen- und außenpolitischer Herausforderungen sei das Handwerk in beiden Ländern als stabilisierende Wirtschafts- und Gesellschaftskraft gefragt. Das gehe aber nur, wenn die Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffe.

Wie sinnvoll und notwendig eine in der Zukunft noch engere Kooperation zwischen deutschem und französischem Handwerk ist, zeige aktuell das Beispiel Notre-Dame. Das deutsche und französische Handwerk vereinbarten eine vertiefte Zusammenarbeit für den Wiederaufbau. "Der furchtbare Brand von Notre-Dame hat auch uns betroffen gemacht. Er hat aber auch Handwerker mobilisiert, die sofort ihre Unterstützung angeboten haben. Das zeigt, wie eng wir miteinander verbunden sind, wie sehr uns das Schicksal unserer Nachbarn berührt", so der ZDH-Präsident.

Deutsche Handwerker, darunter Stuckateure, Zimmerer, Maurer, Dachdecker, Betonbauer oder Steinmetze, werden den Aufbau mit Know-How und Beratung unterstützen, durch Arbeiten am Gebäude selbst oder durch den Aufbau von Fortbildungsstrukturen in der Restaurierung. "Das ist gelebtes Europa: Verständnis für den anderen, Offenheit für Vielfalt, Neugier auf Neues, Akzeptanz statt Aus- und Abgrenzung", sagte Wollseifer.

Das Deutsch-Französische Handwerkskammertreffen existiert bereits seit 56 Jahren. Es fand in diesem Jahr zum 23. Mal statt. Diesjähriger Gastgeber war die Handwerkskammer zu Köln.
Die Abschlusserklärungen der Workshops während des Treffens finden Sie unter: https://www.zdh.de

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Pressestelle Mohrenstr. 20/21, 10117 Berlin Telefon: (030) 20619-0, Fax: (030) 20619-460

(df)

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