Pressemitteilung | Deutscher Caritasverband e.V.

Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas international zum Weltflüchtlingstag

(Freiburg/Berlin) - Die Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas international verurteilen die jüngsten Gefechte in Syrien auf das Schärfste. Wieder einmal werde der Krieg auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen, kritisieren die beiden Hilfswerke in einer gemeinsamen Erklärung zum Start ihrer Aktion "Die größte Katastrophe ist das Vergessen".

"Auch im neunten Jahr des Krieges ist die humanitäre Situation in Syrien verheerend. Nach wie vor ist die Zivilbevölkerung schutzlos den militärischen Auseinandersetzungen ausgeliefert. Die Menschen haben häufig nur sehr schwierigen oder gar keinen Zugang zu Versorgung oder sind zur Flucht gezwungen, wie im Kampf um die Provinz Idlib", sagt Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe. "Sechs Millionen leben weiterhin als Vertriebene im eigenen Land - unter schwierigsten Bedingungen und ohne politische oder persönliche Perspektive." Allein im Mai hätten mehr als 270.000 Menschen vor den Kampfhandlungen in Idlib fliehen müssen.

"Der Krieg ist längst nicht zu Ende", betont Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes. "Auch wenn der Blick vieler Menschen sich bereits wieder anderen Weltregionen zuwendet, dürfen wir das Leid der Syrerinnen und Syrer nicht vergessen", so Neher. "Gerade die Situation von Heranwachsenden und Frauen in dem Land bereitet uns große Sorge, da sie am häufigsten Opfer von Gewalt werden." Es könne darüber hinaus nicht hingenommen werden, dass eine "verlorene Generation" entstehe, weil Kinder und Jugendliche nicht zur Schule gehen könnten, so Neher.

Die Schäden im Land sind gewaltig. Darüber hinaus liegt die syrische Wirtschaft am Boden und die Armutsquote ist extrem hoch. Insgesamt sind laut UN noch immer fast 12 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Beide Hilfswerke kündigen an, ihr Engagement für die Betroffenen in Syrien wie auch in den Nachbarländern in den kommenden Jahren fortzusetzen. Es sei humanitäre Pflicht, der Bevölkerung in ihrer größten Not zur Seite zu stehen.

Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas international versorgen in der Region Bedürftige unter anderem mit Hilfsgütern wie Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln und bieten Bildungsprogramme sowie Hilfen für Kinder und Jugendliche mit Behinderung und Schutzmaßnahmen für Kinder, Jugendliche und Frauen vor Gewalt an. Zudem unterstützen die Hilfswerke bedürftige Familien bei der Instandsetzung von Wohnraum und leisten psychosoziale und medizinische Unterstützung.

Um auf die weiterhin brisante Lage hinzuweisen, legen die Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, den Fokus ihrer gemeinsamen ökumenischen Aktion "Die größte Katastrophe ist das Vergessen" in diesem Jahr auf Syrien und die Nachbarländer. Die Kampagne soll Aufmerksamkeit auf Katastrophen legen, die drohen, aus der öffentlichen Wahrnehmung zu verschwinden.

Die gemeinsame Aktion und die Themen Flucht und Vertreibung stehen auch im Mittelpunkt des Auftritts der Diakonie Katastrophenhilfe auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund. Caritas international ist Gast an dem Stand (Messe im Markt, Westfallenhallen, Halle 5, Stand 5-C02). Ab dem Weltflüchtlingstag am 20.6. können sich Besucher dort und in einem einer Flüchtlingsunterkunft nachempfundenen Zelt in der Dortmunder Innenstadt (Reinoldikirchplatz, 44135 Dortmund) über die Arbeit der beiden kirchlichen Hilfswerke in Syrien und den Nachbarstaaten informieren (20.-22.6., jew. 10.30-18 Uhr).

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V. Pressestelle Karlstr. 40, 79104 Freiburg Telefon: (0761) 2000, Fax: (0761) 200541

(sf)

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