Pressemitteilung | Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU)

Ein Land, zwei Regionen

(Berlin) - Gute Nachrichten für Brandenburgs Mieter*innen: Die Zahl der Corona-bedingten Mietstundungen für Wohnungen ist im Juni weiter gesunken. Positiv sind auch stabile Wohnkosten, hohe Investitionen und im Berliner Umland boomender Neubau. Sorgen bereiten allerdings die anhaltend hohen Leerstände im weiteren Metropolenraum - die in vielen Städten weiter steigen. "Die Brandenburger Wohnungspolitik muss Antworten auf diese sehr unterschiedlichen Entwicklungen und Herausforderungen geben, damit keine Region zurückbleibt", so BBU-Vorständin Maren Kern auf der BBU-Jahrespressekonferenz Brandenburg am 14. Juli 2020 in Potsdam.

Weitere Entspannung in Sachen Corona: Hatten die BBU-Mitgliedsunternehmen im April noch 0,36 Prozent Mietstundungen aufgrund der Pandemiefolgen gemeldet, sank dieser Anteil im Mai auf 0,13 Prozent und im Juni sogar auf nur noch 0,09 Prozent aller Brandenburger Mietverhältnisse. Gerade auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Folgen sei so wieder besonders deutlich geworden: "Wer bei einem BBU-Mitgliedsunternehmen wohnt, wohnt sicher. Von Anfang an haben wir deutlich gemacht, dass die Stundung von Mietzahlungen für uns selbstverständlich ist. Das gilt auch nach wie vor", so Kern. Auch über Mietstundungen hinaus hätten die BBU-Mitgliedsunternehmen mit breiter Kommunikation oder der Organisation von Nachbarschaftshilfe einmal mehr deutlich gemacht, dass die soziale Wohnungswirtschaft unverzichtbar sei. "Diese Bedeutung für das gute Zusammenleben muss von der Politik anerkannt und gestärkt werden", so Kern weiter.

Stabile Wohnkosten, hohe Investitionen, starker Neubau
Die Nettokaltmieten lagen 2019 bei den Brandenburger BBU-Mitgliedsunternehmen durchschnittlich bei 5,18 Euro pro Monat und Quadratmeter (+2,2 Prozent). Inklusive der Betriebskostenvorauszahlungen von 2,45 Euro pro Monat und Quadratmeter lagen die Wohnkosten stabil bei 7,63 Euro (+1,7 Prozent). Eine durchschnittliche BBU-Wohnung kostete damit rund 458 Euro im Monat. Besonders günstig wohnte es sich in den Städten des weiteren Metropolenraums - hier betrug der Unterschied zum Mittelwert des Berliner Mietspiegels rund 27 Prozent. Stabil waren auch die Investitionen. Sie lagen mit rund 595 Millionen Euro 2019 bereits im sechsten Jahr in Folge über der Marke von einer halben Milliarde Euro. Für 2020 sind sogar gut 805 Millionen Euro an Investitionen geplant (+35,4 Prozent). Allerdings stammen die Planungen aus der Zeit vor Corona, so dass unklar ist, inwieweit sie angesichts der Pandemie-bedingten Einschränkungen in vollem Umfang umgesetzt werden können. Beim Neubau konnte 2019 mit 1.106 fertiggestellten Wohnungen sogar der höchste Stand seit 1999 erzielt werden. Auffällig: In Zukunft sollen im Berliner Umland deutlich mehr Wohnungen von Berliner BBU-Mitgliedsunternehmen auf den Weg gebracht werden als bisher.

Weiterer Metropolenraum: Sorgenthema Leerstand
Insgesamt ist auch der Leerstand im Land Brandenburg 2019 mit 7,8 Prozent (Vorjahr: 7,9 Prozent) stabil geblieben. Allerdings mit enormen regionalen Unterschieden: lag er im Berliner Umland nur bei 2,3 Prozent (2,4 Prozent), war er im weiteren Metropolenraum mit 10,4 Prozent (10,3 Prozent) fast fünfmal so hoch. In etlichen Städten dieser Teilregion stehen zudem mehr als jede fünfte, in einigen sogar auch mehr als jede dritte Wohnung dauerhaft leer. "Hier müssen wir im 'Bündnis für Wohnen' gemeinsam mit dem Land und anderen Akteuren dringend gegensteuern", unterstrich Kern.

Gute Noten für Sozialinfrastruktur - Verbesserungsbedarf bei Digitalem
Eine Umfrage hat ergeben: Die unter den Brandenburger BBU-Mitgliedsunternehmen bewerten die Ausstattung ihrer jeweiligen Städte mit Bildungs- und Gesundheitsinfrastruktur überwiegend (sehr) positiv. Auch die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie die Ausstattung mit Kultur- und Freizeitangeboten wurde eher positiv bewertet. Deutlichen Nachbesserungsbedarf sehen die Unternehmen aber bei der ÖPNV-Taktung und bei der digitalen Infrastruktur. Kern: "Mit unserer Umfrage wollen wir sowohl die Stärken der märkischen Städte bei ihrer Positionierung als Wohnorte aufzeigen, aber auch Ansatzpunkte für Verbesserungen."  

Die Themen im Überblick
- Berliner Umland: Viel Neubau und stabile Mieten
- Weiterer Metropolenraum: Sorgenthema Leerstand
- Brandenburg: Gut aufgestellt - aber mit Verbesserungspotenzialen

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU) Kerstin Braun, Sachbearbeiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Lentzeallee 107, 14195 Berlin Telefon: (030) 897810, Fax: (030) 89781249

(ds)

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