Pressemitteilung |

Energieeinsparverordnung 2012: Steigende Anforderungen bedeuten steigende Kosten für Mieter und Vermieter / Energetische Anforderungen an den Wohnungsbestand sollen nicht verschärft werden / Vorgaben für neue Gebäude steigen ab 2014 um 12,5 Prozent, ab 2016 dann nochmals um 12,5 Prozent

(Berlin) - Laut Aussage des Bundesbauministeriums haben sich Bau-, Wirt-schafts- und Umweltministerium auf eine Novellierung der Energieeinsparver-ordnung (EnEV) geeinigt. Dabei sollen sich die Ministerien darauf verständigt haben, die energetischen Anforderungen für den Gebäudebestand zu belassen, im Neubaubereich hingegen eine weitere Verschärfung vorzunehmen. "Ein Auf-atmen kann diese Entscheidung wahrlich nur für den Gebäudebestand sein. Denn auch im Neubau muss ein sozialverträglicher Kurs gefahren werden", kommentierte Walter Rasch, Vorsitzender der Bundesvereinigung Spitzenver-bände der Immobilienwirtschaft (BSI) und Präsident des BFW, die Entwicklung. Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft ist seit Jahren auf dem Gebiet der energetischen Sanierung hoch engagiert. Umso wichtiger sei es, dass auch künftig das Wirtschaftlichkeitsgebot für die Unternehmen eingehalten und gene-rell keine Verschärfungen der Vorschriften vorgenommen würden.

Die Regelungen zum energieeffizienten Bauen neuer Wohngebäude und dem Sanieren von Bestandsbauten werden in Deutschland in der Energieeinspar-verordnung festgesetzt. Die Bundesregierung sieht vor, hier eine Erhöhung der Energieeinsparung um 12,5 Prozent im Neubaubereich in den Jahren 2014 und 2016 vorzunehmen. Diese Verschärfung führt aber zu nicht absehbaren Folgen für die derzeit stabile Wohnungswirtschaft sowie deren Investitionsbe-reitschaft. Die Herausforderungen der Energie- und Klimawende sind unab-dingbare Faktoren, müssen aber im moderaten Verhältnis zur immobilienwirt-schaftlichen Realität für Vermieter stehen und im sozialverträglichen Maße für Mieter umgesetzt werden. Die BSI bewertet die geplante Verschärfung der energetischen Vorgaben für Neubauten daher sehr kritisch. "Gerade in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise ist die Immobilienbranche ein stabilisierender Faktor in Deutschland. Höhere Neubauanforderungen bedeuten aber für alle Beteiligten immense Kostensteigerungen. Außerdem ist davon auszugehen, dass besonders in den Ballungsgebieten zu wenig in den unteren Preissegmen-ten gebaut werden wird", verdeutlicht Walter Rasch.

Noch immer besteht in Deutschland ein hoher Bedarf an bezahlbarem Wohn-raum, der nur über den Neubau gedeckt werden kann. Durch die Verschärfung sieht die BSI dieses Ziel gefährdet.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung Spitzenverbände der Immobilienwirtschaft (BSI), c/o GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. Pressestelle Mecklenburgische Str. 57, 14197 Berlin Telefon: (030) 82403 151, Telefax: (030) 82403 159

(cl)

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