Pressemitteilung | Verband für Schiffbau und Meerestechnik e.V. (VSM) - Hauptgeschäftsstelle

Flüssiggas LNG als Alternativkraftstoff für Schiffe fördern - / Maritime Wirtschaft fordert Bundesregierung zum Handeln auf

(Hamburg) - Die maritime Wirtschaft in Deutschland hat die Bundesregierung zu konkreten Schritten aufgefordert, um flüssiges Erdgas als alternativen Kraftstoff in der Schifffahrt einzuführen. Die Maritime LNG Plattform, der Verband Deutscher Reeder (VDR), der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM), der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) und der Zentralverband Deutscher Schiffsmakler (ZVDS) haben dafür in einer gemeinsamen Stellungnahme drei Instrumente vorgeschlagen: Deutschland braucht eine Innovationsoffensive, ein Förderprogramm für die Ausrüstung von Schiffen mit LNG-Antrieb sowie einheitliche rechtliche Standards in den Häfen.

"LNG in der Schifffahrt hat großes Potenzial, um die Belastung durch Emissionen wie Schwefel, Feinstäube und Stickoxide in küstennahen Regionen und in den Hafenstädten deutlich zu senken. Gleichzeitig erfüllt es die aktuellen und bereits geplanten Abgasvorschriften", sagte Georg Ehrmann, Geschäftsführer der Maritimen LNG Plattform, einem branchenübergreifenden Bündnis von mehr als 70 nationalen und internationalen Unternehmen, Verbänden und Häfen. "Das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur und der Maritime Koordinator der Bundesregierung haben die im Koalitionsvertrag und in der EU-Richtlinie 'Clean Power For Transport' hervorgehobene Bedeutung von LNG für sauberere Transportwege erkannt. Unsere jetzt vorgeschlagenen Maßnahmen sind zentrale Voraussetzung, dass sich LNG als umweltfreundlicher Kraftstoff durchsetzen kann. Die Nutzung von LNG bietet nicht nur höheren Umweltschutz, sondern große Chancen für zusätzliche Wertschöpfung und hochwertige Arbeitsplätze am Wirtschaftsstandort Deutschland."

"Die deutsche Schiffbauindustrie hat LNG als saubere Treibstoffalternative maßgeblich mitgestaltet und besitzt derzeit eine optimale Ausgangsposition, um sich an die Spitze der Technologie- und Marktentwicklung zu setzen", so Dr. Ralf Sören Marquardt, Geschäftsführer des Verbands für Schiffbau und Meerestechnik (VSM). "Mit einer konzertierten LNG-Initiative, die die Umsetzung von Innovationen fördert und Regelungslücken schließt, können Schadstoffemissionen in Häfen und Wasserstraßen erheblich gesenkt und hochwertige Arbeitsplätze - nicht nur - an der Küste geschaffen werden."
"Ohne ein breites Förderprogramm der Bundesregierung für den Neu- und Umbau LNG-betriebener Schiffe, werden sich die Barrieren für den Markteintritt nicht abbauen lassen", sagte Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbands Deutscher Reeder (VDR). "Bisher ist in ganz Europa kein einziges LNG-Schiff ohne staatliche Zuschüsse in Fahrt gebracht worden. Deutschland sollte als führender maritimer Standort zu den Vorreitern gehören." Schiffe, die neben herkömmlichen Brennstoffen auch mit Flüssiggas fahren können (Duel-Fuel-Antrieb), sind aufgrund der besonderen Motoren, zusätzlichen Leitungen und Tanks bis zu 25 Prozent teurer.

"In ausreichender Anzahl können Schiffe mit LNG-Antrieb die Luftverschmutzung an Hafenstandorten messbar verringern", sagte Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS). "Das Thema LNG zeigt: wir brauchen eine breit aufgestellte, konsequente Technologieförderung für die maritime Logistik. Die Bundesregierung sollte daher das erfolgreiche Forschungsprogramm für innovative Seehafentechnologien (ISETEC) neu auflegen."
"Das Betanken von LNG-Schiffen muss auch in deutschen Häfen selbstverständlich werden. Damit die Schiffe so effizient wie bisher abgefertigt werden können, muss der Bunkerprozess auch gleichzeitig mit Laden und Löschen möglich sein", so Dr. Alexander Geisler, Geschäftsführer des Zentralverbands Deutscher Schiffsmakler (ZVDS). "Deutschland braucht einheitliche Standards in den Seehäfen für den Umgang mit LNG, sei es beim Bunkern, bei der Stromgewinnung oder beim Transport."
Wegen der umfangreichen und weltweit geltenden Sicherheitsvorschriften und jahrzehntelanger Erfahrung beim LNG-Transport haben LNG-Schiffe die beste Sicherheitsbilanz aller Schiffstypen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband für Schiffbau und Meerestechnik e.V. (VSM) Pressestelle Steinhöft 11, 20459 Hamburg Telefon: (040) 280152-0, Fax: (040) 280152-30

(sy)

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