Pressemitteilung | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA)

Förderung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer

(Berlin) - "Die wirksame Förderung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer muss endlich zum
gemeinsamen Ziel der Bildungsminister gemacht werden. Dieses Thema muss dringend auf die Tagesordnung der Kultusministerkonferenz", forderte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Dr. Dieter Hundt. "Nur eine bundesweite Initiative kann den hohen Stellenwert dieser Fächer für den Wirtschaftsstandort Deutschland und für die Berufschancen der jungen Menschen bewusst machen."

Die zentrale Bedeutung von mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern wird immer noch erheblich unterschätzt, und sie sind an Deutschlands Schulen immer noch zu unbeliebt. Die Nachfrage der Oberstufenschüler nach mathematisch-naturwissenschaftlichen Leistungskursen fällt in den einzelnen Bundesländern außerordentlich unterschiedlich aus. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage der BDA zur Wahl der Leistungskurse Mathematik sowie Physik, Chemie und Biologie in der Oberstufe.

"Ich begrüße die Initiative von Bundesministerin Bulmahn, ein "Jahr der Physik" zu starten, um die Attraktivität der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer zu erhöhen. Die Schulen dürfen bei dieser Initiative allerdings nicht am Rande, sondern müssen im Zentrum stehen", sagte Hundt.

Die Wahl der Leistungskurse wird in hohem Maße von der Ausgestaltung der reformierten Oberstufe mitbestimmt. So hängen die überdurchschnittlichen Werte für den Mathematik-Leistungskurs in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg mit den restriktiveren Vorgaben der Wahlmöglichkeiten zusammen. Hundt mahnte deshalb eine Weiterentwicklung der gymnasialen Oberstufe durch die Kultusminister an, die sich an der Stärkung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächergruppe orientieren muss. Die Regelung des Wahlverhaltens bei den Leistungskursen ist die zentrale Stellschraube, um eine größere Nachfrage bei den Schülern zu wecken.

Besonders beliebt sind die mathematisch-naturwissenschaftlichen Leistungskurse in Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz. Von Sachsen-Anhalts Abiturienten des Jahrgangs 1999 hatten 60 Prozent den Leistungskurs Biologie gewählt, knapp 36 Prozent Mathematik, 14 Prozent Physik und 26 Prozent Chemie. Die Beliebtheit des Leistungskurses Mathematik in Sachsen-Anhalt wird nur noch von Mecklenburg-Vorpommern mit fast 48 Prozent der Oberstufenschüler sowie von Thüringen mit 44 Prozent übertroffen und liegt etwa gleich wie in Baden-Württemberg. Der Grund: Die Schüler können im Wahlverhalten die "harten Fächer" nicht umgehen. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Beliebtheitswert dieser Leistungskurse in Deutschland liegt in Mathematik bei 30 Prozent, in Biologie bei 33 Prozent, in Physik bei 10 Prozent und in Chemie bei 8 bis 9 Prozent.

Auch in Rheinland-Pfalz werden die mathematisch-naturwissenschaftlichen Leistungskurse durchgängig mit überdurchschnittlicher Häufigkeit gewählt: 35 Prozent eines Abiturjahrgangs wählten Mathematik als Leistungskurs, 45 Prozent Biologie 13 Prozent Physik und 10 Prozent Chemie. Außerdem bietet Rheinland-Pfalz "Informatik" als Leistungskurs - von 28 Prozent der Schüler gewählt. Das rheinland-pfälzische Spezifikum von drei Leistungskursen führt zu einer Intensivierung des Interesses am mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich.

Quelle und Kontaktadresse:
BDA

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