Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

Gespensterdebatte

(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband hat sein Ja zur angemessenen Beteiligung der Urheber an den Erlösen ihrer Werke und zu einem modernen, grenzüberschreitenden Urheberrecht bekräftigt. Mit dem Entwurf der EU-Urheberrechtsrichtlinie liege dem Europaparlament ein Regelwerk zur Entscheidung vor, das die Position der Urheberinnen und Urheber in der digitalen Welt auf Dauer stärken könne, betont DJV- Bundesvorsitzender Frank Überall. "Es war deshalb für uns keine lästige Pflichtübung, zusammen mit 230 anderen Kreativverbänden ja zu dem Richtlinienentwurf zu sagen, auch wenn wir uns in manchen Punkten bessere Lösungen vorstellen können." Bei der Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht komme es ebenfalls darauf an, handhabbare Wege zu beschließen, die Nutzern wie Urhebern gleichermaßen gerecht würden.

Dazu gehöre zum Beispiel der Abschluss von Lizenzvereinbarungen zwischen den großen Internetportalen und den Urhebern bzw. den Verwertungsgesellschaften zum beiderseitigen Nutzen.

Als "völlig überzogen" kritisiert der DJV-Vorsitzende in dem Zusammenhang die in Teilen überhitzte Auseinandersetzung um die
Urheberrechtsrichtlinie: "Das ist eine Gespensterdebatte, soweit es nicht um den Schutz von Urhebern oder ernsten Anliegen von Nutzern, sondern um die Verteidigung der Privilegien großer Internetkonzerne geht." Überall: "Wir wollen, dass die Missachtung von Urheberrechten beendet wird. Das hat nichts mit Zensur des Internets zu tun. Wer das verwechselt, hat die Meinungsfreiheit nicht verstanden." Der Richtlinienentwurf sehe nichts dergleichen vor.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) Hendrik Zörner, Torstr. 49, 10119 Berlin Telefon: (030) 7262792-0, Fax: (030) 7262792-13

(df)

NEWS TEILEN: