Pressemitteilung | BÄK Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V.

Henke: Mit dem Kaputtsparen der Krankenhäuser muss endlich Schluss sein

(Berlin) - „Ein Drittel der Kliniken kämpft ums nackte Überleben und den Krankenkassen fällt nichts Besseres ein, als nach Rabattverträgen und Dumpingpreisen zu rufen. Das grenzt schon an Zynismus. Mit dem Kaputtsparen der Krankenhäuser muss jetzt endlich Schluss sein, sonst steht die flächendeckende Versorgung bald nur noch auf dem Papier“, kommentierte Rudolf Henke, Vorsitzender der Krankenhausgremien der Bundesärztekammer, die Forderungen des GKV-Spitzenverbandes nach einem stärkeren Preiswettbewerb zwischen den Krankenhäusern. Die Krankenhäuser seien dringend auf eine finanzielle Kompensation des Investitionsstaus, der steigenden Energie- und Sachkosten und ein nachhaltiges Finanzierungskonzept angewiesen. „Ohne eine vollständige Refinanzierung der Mehrkosten gehen in vielen Kliniken schon bald die Lichter aus. Notwendig ist eine nachhaltige Finanzierung, um die Patientenversorgung dauerhaft sicherzustellen. Deshalb muss die Budgetdeckelung endlich aufgehoben werden“, forderte Henke.

Der jetzt durch den GKV-Spitzenverband lancierte Arbeitsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums zur Neuordnung der Krankenhausfinanzierung lasse allerdings keine Nachhaltigkeit in der Finanzierung erkennen. Zu begrüßen sei jedoch, dass das Bundesgesundheitsministerium offenkundig von Rabattverträgen zwischen Kliniken und Kassen abgerückt sei. „Wenn nun der GKV-Spitzenverband suggeriert, Selektivverträge seien notwendig, um den Versicherten mehr Wahlmöglichkeiten zu eröffnen, so ist das Gegenteil
richtig: Wahlfreiheiten werden durch Selektivverträge eingeschränkt und der Weg zur AOK-Klinik geebnet“, sagte Henke.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V. Pressestelle Herbert-Lewin-Platz 1, 10623 Berlin Telefon: (030) 4004560, Telefax: (030) 400456-388

(tr)

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