Pressemitteilung | Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V.

IVD-Marktausblick 2011 / Preise werden auch 2011 weiter steigen / Erschwinglichkeit für Wohneigentum stabil

(Berlin) - Im kommenden Jahr ist auf dem Immobilienmarkt in allen Bereichen mit steigenden Preisen zu rechnen. So lautet die Prognose des Immobilienverbandes IVD für das Jahr 2011. "Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erweisen sich als robust", sagt Jürgen Michael Schick, Vizepräsident und Pressesprecher des IVD. "Wir gehen daher davon aus, dass der gesamtwirtschaftliche Aufwärtstrend auch 2011 anhalten wird." Da auch die Erschwinglichkeit für Wohneigentum stabil bleibe, seien die nächsten zwölf Monate ein sehr guter Zeitpunkt für Immobilieninvestitionen.

Steigende Mieten vor allem in den Ballungszentren Der IVD erwartet auch 2011 steigende Preise bei Neuvermietungen. "Zwischen einem und 2,5 Prozent werden die Nettokaltmieten deutschlandweit anziehen", prognostiziert Schick. Besonders in den guten Innenstadtlagen der Großstädte könnten die Mietpreissteigerungen sogar noch weitaus deutlicher ausfallen. Zurückzuführen sei diese Entwicklung auf die immer größer werdende Kluft zwischen Wohnungsangebot und -bedarf.

Nach Schätzungen des IVD müssten 2011 etwa 200.000 neue Wohnungen gebaut werden, um den Bedarf des kommenden Jahres zu decken. In vielen Städten gibt es nach Auffassung des Verbands jedoch eine über Jahre gewachsene Versorgungslücke, die nicht innerhalb eines Jahres geschlossen werden könne. Auch für 2011 geht der IVD von einem Neubaudefizit von 40.000 Einheiten aus. "Die Situation auf dem Wohnungsmarkt der Städte wird sich durch die leicht steigenden Neubauzahlen nicht spürbar entspannen", so Schick. Denn der Wohnungsbedarf nehme in Großstädten durch hohen Zuzug von Arbeitskräften und die zunehmende Zahl an Ein- und Zweipersonen-Haushalten überproportional zu. Die Neuvertragsmieten des Jahres 2011 werden daher weiter steigen.

Ohne Alternative - Immobilie zur Kapitalanlage Für den IVD bleibt die Immobilie 2011 die einzige Anlageform, um vorhandenes Vermögen sicher anzulegen. "Auch 2010 wurde die Immobilie von Anlegern als sicherer Hafen geschätzt" sagt Schick. "Das hat zu einer deutlichen Belebung des Marktes für vermietete Eigentumswohnungen und für Mehrfamilienhäuser, so genannter Zinshäuser geführt. Dieser Trend dürfte sich im kommenden Jahr fortsetzen." IVD-Mitglieder, die mit Kapitalanlegern zusammenarbeiten, berichten demnach von einer weiterhin guten Nachfrage, die in das Jahr 2011 hineinreicht. "Die Frage, die sich viele Anleger und Immobilienmakler als deren Berater stellen, ist, ob genügend Immobilien auf den Markt kommen, um die Nachfrage zu befriedigen", erklärt der IVD-Sprecher. "Vor diesem Hintergrund sollten Eigentümer darüber nachdenken, ob sie nicht die Wertzuwächse der vergangenen Jahre und Jahrzehnte als Gewinn realisieren." Der IVD rät Kapitalanlegern, sich sowohl bei der Verkaufsentscheidung als auch bei einer möglichen Reinvestition beraten zu lassen. Der Verband sieht zudem große Potenziale bei der Bewirtschaftung des vorhandenen Immobilienbestandes. "Hier stecken große Chancen für Eigentümer, die in Lagen investieren, in denen die Mieten gerade beginnen zu steigen und die sich gut entwickeln werden", betont Schick.

Wohneigentum bleibt weiterhin gefragt

Nachdem sich die Preise für Eigentumswohnungen im Jahr 2010 um durchschnittlich 2,1 Prozent erhöht haben, erwartet der IVD auch für das Jahr 2011 weitere Preissteigerungen. "Diese werden jedoch in Städten mit mehr als 200.000 Einwohnern deutlicher ausfallen als in den kleineren Kommunen", präzisiert Schick. Die gute Nachfrage nach Eigentumswohnungen in den Städten bei gleichzeitig zu geringer Bauaktivität wirke sich auch in diesem Marktsegment preissteigernd aus. Bei Einfamilienhäusern geht der IVD hingegen von weiter stabilen Preisen aus. Auch 2011 werde ein Einfamilienhaus mit gutem Wohnwert für durchschnittlich 254.000 Euro zu erwerben sein, so die Prognose des Verbandes. Schwierig werde die Lage jedoch in ländlichen Gebieten mit starker Abwanderung. "In einigen Regionen Deutschlands werden sich die Auswirkungen des anhaltenden Bevölkerungsrückganges bemerkbar machen", prognostiziert Schick. Die Immobilienpreise seien auch dem Prinzip von Angebot und Nachfrage unterworfen. Sinke die Nachfrage nach Immobilien in einer Region und bleibe das Angebot in etwa gleich, spreche dies für tendenziell nachgebende Preise. "Daher empfehlen wir den Käufern von selbstgenutzten Wohnimmobilien, das niedrige Zinsniveau auch des Jahres 2011 zu nutzen und zugleich die Tilgung der Immobilienkredite zu erhöhen", sagt der IVD-Sprecher.

Wichtiger Faktor: Arbeitsmarkt ist stabil Großen Einfluss auf die Entscheidung für eine selbst genutzte Immobilie hat auch die persönliche Situation. Der sehr robuste Arbeitsmarkt in Deutschland hat eine unterstützende Wirkung auf die Nachfrage nach Wohneigentum. Deutschland nimmt als Konjunktur-Lokomotive in Europa eine wichtige Funktion ein. Viele Arbeitnehmer, die im Verlauf der Finanzkrise ihren Arbeitsplatz verloren haben, stehen wieder in Lohn und Brot. Und die Perspektive bleibt auch im Jahr 2011 aus Sicht des IVD gut.

Erschwinglichkeit bleibt stabil

Die Bedingungen zum Erwerb von Wohneigentum werden zumindest im ersten Halbjahr 2011 weiterhin günstig sein, prognostiziert der IVD. Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus und der relativ konstanten Preise ist Wohneigentum derzeit besonders leicht erschwinglich. Auch die Einkommenssituation der Haushalte, die ebenfalls in diese Betrachtung einfließt, war 2010 vergleichsweise konstant. Mit dem voraussichtlichen Anstieg des Zinsniveaus ab Mitte 2011 könnte sich dies dem IVD zufolge jedoch ändern. "Entscheidend wird die Entwicklung der Eigentumspreise sein", stellt Tim Sebastian Nädele aus dem IVD-Research fest. "An Standorten, an denen mit deutlichen Preissteigerungen zu rechnen ist, wird sicherlich auch die Erschwinglichkeit leicht abnehmen." Durch die guten wirtschaftlichen Grundvoraussetzungen sei jedoch ebenfalls mit einer positiven Einkommensentwicklung zu rechnen. "Wir gehen daher davon aus, dass Wohneigentum auch im kommenden Jahr vergleichsweise gut erschwinglich sein wird", sagt Schick.

Erschwinglichkeitsindex auf Best-Stand

Der IVD ermittelt gemeinsam mit dem Center for Real Estate Studies an der Steinbeis-Hochschule den Erschwinglichkeitsindex für selbstgenutzte Wohnimmobilien. In den Jahren 2009 und 2010 bewegte sich dieser Index auf seinem historischen Beststand. "Nie war selbstgenutztes Wohneigentum relativ erschwinglicher als dies aktuell der Fall ist", sagt Nädele. "Wir erwarten trotz der aktuellen Entscheidung der Bundesregierung zu Steuererleichterungen für Verbraucher im Jahr 2011 keine signifikante Veränderung beim verfügbaren Einkommen. Erst zum Ende des Jahres 2011 laufen Tarifverträge in einigen Branchen aus. Die neuen Tarifabschlüsse, die dann ab 2012 gelten, werden die relative Erschwinglichkeit von Wohneigentum wieder tangieren."

Quelle und Kontaktadresse:
Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. Pressestelle Littenstr. 10, 10179 Berlin Telefon: (030) 275726-0, Telefax: (030) 275726-49

(el)

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