Pressemitteilung | Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB)

KDFB: Mindestlöhne erhöhen und nicht um Pflegeprämie streiten / Frauenbund fordert verbindlichen Tarifvertrag und besseren Personalschlüssel

(München) - Nach dem Streit um die Finanzierung der einmaligen Pflegeprämie fordert der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern (KDFB) anlässlich des Internationalen Tags der Pflege am kommenden Dienstag eine generelle finanzielle Aufwertung der Pflegeberufe und mehr Personal als Ausdruck echter Anerkennung von Pflegetätigkeiten. "Wertschätzung macht sich nicht einzig - aber vor allem - auf dem Gehaltszettel bemerkbar", so KDFB Bayern-Vorsitzende Emilia Müller. "Als größter Frauenverband Bayerns fordern wir keine Symbolpolitik, sondern nachhaltige Verbesserungen und strukturelle Korrekturen".

Der allgemeine Pflegemindestlohn und die tariflichen Arbeitsbedingungen kommen derzeit nur wenigen Beschäftigen zugute. Das liegt vor allem an der Struktur der Branche mit privaten, kommunalen und freigemeinnützigen Arbeitgebern. Ein einheitlicher, allgemein verbindlicher Tarifvertrag und ein angemessenes Gehalt wären nach Ansicht von Müller die besten Grundlagen für echte Wertschätzung und Achtung von Pflegetätigkeiten. Für Müller liegt die Lohnuntergrenze bei 15 Euro Stundenlohn für Fachkräfte, bei 12 Euro für Hilfskräfte.

Die im April gestartete generalistische Pflegeausbildung führt nun die drei Berufsfelder Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege zusammen. Die neue Ausbildung bietet die Chance, Krankenpflege und Altenpflege anzugleichen, sowohl in Bezug auf Gehälter, aber auch auf Fortbildungen, Aufstiegschancen und Supervision.

Müller plädiert auch dafür, praxistaugliche Regelungen für eine verbindliche Personal-bemessung in der stationären Alten- und Krankenpflege zu finden. Die Aufgaben können mit einem höheren Personalschlüssel qualitativ besser bewerkstelligt werden. "Wer Zeit hat, sich um die Menschen, die ihm anvertraut sind, zu kümmern, arbeitet außerdem lieber Vollzeit", so die KDFB Landesvorsitzende. Frauen in Pflegeberufen arbeiten wegen der körperlichen und psychischen Belastungen sehr oft in Teilzeit. Sie sind damit nicht nur von niedrigem Gehalt, sondern auch von den Auswirkungen ihrer Teilzeittätigkeit auf die Rente betroffen: "Finanzielle Aufwertung, aber auch mehr Vollzeittätigkeit, würde für viele Frauen bedeuten, dass sie im Ruhestand nicht auf die Grundsicherung zurückfallen", so Emilia Müller.

Quelle und Kontaktadresse:
Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB) Pressestelle Kaesenstr. 18, 50677 Köln Telefon: (0221) 86092-0, Fax: (0221) 86092-79

(tr)

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