Pressemitteilung | Katholische Erziehergemeinschaft in Bayern e.V. (KEG)

KEG: Quereinsteiger sind keine gute Lösung / / Mit guten Lehrern werden Schüler besser

(München) - Quereinsteiger sorgen an Schulen für ein niedrigeres Bildungsniveau als gut ausgebildete Lehrer. Die KEG vertritt diese Ansicht schon seit einigen Jahren, jetzt sieht sich KEG-Vorsitzende Ursula Lay durch die Ergebnisse der neuen OECD-Studie darin bestärkt: Forscher haben nachgewiesen, dass gute Schülerleistungen in enger Korrelation mit der Ausbildung der Lehrkräfte stehen.

Alle drei Jahre kommt eine neue Pisa-Studie heraus. In der Regel geht es um den Leistungsstand der Schüler. In der jüngsten Studie blickt die OECD aber auf die andere Seite und hat untersucht, inwieweit sich die Qualifikation und das Arbeitsumfeld von Lehrkräften auf den Unterricht auswirken.

Die Ergebnisse zeigen, dass besonders eine verpflichtende, längere Trainingsphase in der Schule vor dem eigentlichen Berufsstart für eine spätere gute Lehrerleistung relevant ist. Deshalb spricht sich die OECD dafür aus, dass die Lehrer-Ausbildung insgesamt praxisnäher wird, sprich: weniger Kurse in der Universität, mehr Einsätze im
Schulunterricht.

In Deutschland ist diese Anforderung mit dem institutionalisierten Referendariat verhältnismäßig gut abgedeckt, allerdings weist auch unser Bildungssystem Schwächen auf, die besonders mit dem Mangel an Lehrkräften in Verbindung stehen: Quereinsteiger werden immer öfter auf freie Lehrerstellen gesetzt, sind aber aufgrund mangelnder Praxis- und
Didaktikerfahrung oftmals nicht geeignet. Diese Meinung teilt auch KEG-Landesvorsitzende Ursula Lay: "Selbst, wenn Absolventen anderer (nicht-Lehramts-)Studiengänge fachlich qualifiziert sind, fehlt hier meist die pädagogische Ausbildung. Wenn Schulen mit Seiteneinsteigern arbeiten müssen, sollten diese deshalb sehr sorgfältig ausgewählt,
qualifiziert und begleitet werden.”

Ein besonders heikles Thema ist im gesamten OECD-Raum die Besetzung der Lehrerstellen an sogenannten Problemschulen. Denn ein Drittel der an der Studie beteiligten Staaten würde gerade an den schwächeren Schulen Lehrkräfte mit niedrigerer Qualifikation einsetzen - darunter ist auch Deutschland. Diese Praxis sei ein Fehler, so die Pisa-Forscher. Andreas Schleicher, Leiter des Bereichs Bildung bei der OECD, sagte in einem Interview mit dem Deutschlandfunk: "Die Schulen mit den größten Herausforderungen haben in der Regel in Deutschland auch die Lehrkräfte, die weniger Erfahrung haben oder auch einen geringeren Grad der Ausbildung. Deutschland muss noch sehr viel mehr tun, um sicherzustellen, dass die schwierigsten Schulen auch am attraktivsten sind für die besten Lehrer.”

Quelle und Kontaktadresse:
Katholische Erziehergemeinschaft in Bayern e.V. (KEG) Pressestelle Herzogspitalstr. 13/IV, 80331 München Telefon: (089) 267041, Fax: (089) 2606387

(rf)

NEWS TEILEN: