Pressemitteilung | DGAW e.V. - Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V.

Kein Öl zum Heizen - kein Brot zum Essen

(Berlin) - In der Vorstandssitzung am 13.01.2006 bei unserem Mitglied Nehlsen AG in Bremen befasste sich der Vorstand der DGAW e.V. mit der Rohstoffwirtschaft. Als Beispiel wurde die wichtige, endliche Ressource "Phosphat" gewählt, die in der gegenwärtigen Debatte einer nachhaltigen Wirtschaft erstaunlicherweise keine Rolle spielt: "Das Phosphat"

Herr Dr. Itzel von der Firma Merck hielt darüber einen eindrucksvollen Vortrag. Er hat einige Fakten in Erinnerung gerufen und er hat einige Fragen beantwortet. Phosphat ist neben Stickstoff der wichtigste Pflanzennährstoff und in dieser Funktion nicht substituierbar. Die Vorräte an Phosphat sind endlich. Deutschland ist zu 100 Prozent Phosphatimportland und damit abhängig von Ländern wie z. B. den USA und Marokko, wobei unklar ist, mit welchen Ländern wir zukünftig um Phosphatdünger konkurrieren werden. Unser zukünftiger Bedarf und zukünftiges nationales Aufkommen wird durch die EU-Agrarpolitik bestimmt. Zurzeit beträgt der Bedarf 20 g/Einwohner und Tag. Der weltweite Bedarf beträgt - diesen Bedarf vorausgesetzt – ca. 49 Mio. Tonnen - dies wären 122 Prozent der derzeitigen Förderung.

Welche diplomatischen und ökologischen Konflikte werden zukünftig auftreten?
Einer ist heute schon sichtbar. Es ist die Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen und der dafür benötigte Phosphatbedarf. Langfristig gesehen, ist die Entlastung unserer Energiebilanz durch verstärkte Bioenergiegewinnung nicht tauglich. Die DGAW e.V. wird aus dieser Diskussion folgende Schlüsse ziehen:

- Durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit ist die Bedeutung des Phosphats für eine nachhaltige Wirtschaft bewusster zu machen.
- Die bestehende Datenlage und die Problemaufrisse müssen fortgeschrieben werden.
- Das bestehende Wissen über die Vermehrung von Bioenergie, Pflanzenwuchs und Phosphatbedarf sollte laufend überprüft und dargestellt werden.
- Phosphat ist ein überschaubares und darstellbares Problem, um die Vorteile der Stoffflussbetrachtung gegenüber der Abfallbetrachtung herauszuarbeiten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. DGAW Pressestelle Kurfürstendamm 125 A, 10711 Berlin Telefon: (030) 4635234, Telefax: (030) 4638416

(sk)

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