Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

Maschinen- und Anlagenbau spürt kräftige Erholung in den BRIC-Staaten

- VDMA-Mitglieder in China, Russland, Brasilien und Indien erwarten zweistelliges Umsatzplus für 2021
- Reisebeschränkungen und angebotsseitige Engpässe bleiben die größten Herausforderungen
- Kapazitätsauslastung in China erreicht im Frühjahr 2021 ein Allzeithoch

(Frankfurt am Main) - Die globale Konjunkturerholung in der Industrie führt zunehmend zu einer verbesserten Auftragslage im Maschinenbau. Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter VDMA-Mitgliedern in den wichtigen Märkten Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) bestätigen das erfreuliche Bild: Die aktuelle Geschäftssituation und insbesondere die Geschäftsaussichten für die nächsten sechs Monate sind überwiegend positiv. Reisebeschränkungen, aber auch angebotsseitige Engpässe wie zum Beispiel Knappheiten bei Rohstoffen und Vorprodukten, stellen jedoch viele VDMA-Mitglieder auch in den BRIC-Staaten vor Herausforderungen.

Die Konjunktur im Maschinenbau speziell in China hat sich vom Corona-Schock des vergangenen Jahres vollständig erholt. Bereits 61 Prozent der vom VDMA befragten Tochtergesellschaften bewerten ihre Geschäftssituation vor Ort als gut, weitere 35 Prozent als zufriedenstellend und lediglich 4 Prozent als schlecht. "Der Jahresbeginn ist für die Maschinenbaubranche in China außergewöhnlich gut verlaufen. Die Kapazitätsauslastung erreichte im Frühjahr 2021 ein Allzeithoch seit Beginn der Aufzeichnung der VDMA-Geschäftsklimaumfrage im Jahr 2016", sagte VDMA-Chefvolkswirt Dr. Wiechers. Wie schon in der Herbstumfrage 2020 sind die Zulieferer von Teilen und Komponenten, namentlich Fluidtechnik und Antriebstechnik sowie Automatisierungstechnik, besonders positiv gestimmt. Die stärksten Zuwächse in der Bewertung der Geschäftslage verzeichneten dieses Mal jedoch die Fachzweige Werkzeugmaschinen und Textilmaschinen.

Die in Summe bereits positive Stimmung aus der Herbstumfrage unter den VDMA-Mitgliedern in Russland hat sich im Frühjahr 2021 bestätigt. VDMA-Tochterunternehmen konnten ihren Umsatz im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2019 trotz Pandemie steigern. Für 2021 wird nun ein Wachstum von etwas mehr als 10 Prozent prognostiziert. Das mit Abstand größte Hemmnis für die Geschäftsentwicklung sind in diesem Frühjahr die Covid-19-Restriktionen inklusive Reisebeschränkungen. Erstmalig wurde in Russland auch nach dem Bedarf CO2-neutral produzierter Güter gefragt. Nur 7 Prozent haben kommuniziert, dass sie von einem russischen Kunden schon einmal auf dieses Thema als Zukunftsoption angesprochen wurden.

Im Laufe der vergangenen Monate gab es mehrfache Lockerungen in Indien, die zu einer deutlichen Verbesserung der Geschäftsaktivitäten führte. Immerhin gaben 49 Prozent der Unternehmen an, dass sich die gegenwärtige Auftragslage über dem üblichen Normalzustand bewege. Doch der erneut starke Anstieg der Corona-Fälle bremst nach Unternehmensangaben - die in die Zeit der Erhebung fallen - zumindest kurzfristig die Erholung in der Industrie: Knapp die Hälfte (49 Prozent) der befragten VDMA-Tochterunternehmen erwarten für die nächsten drei Monate einen stagnierenden Auftragseingang, 19 Prozent gehen sogar von einem Rückgang der Auftragseingänge aus. Weniger als ein Drittel (32 Prozent) rechnet mit einem steigenden Auftragseingang. Für das Gesamtjahr überwiegt jedoch der Optimismus: "Trotz erneutem Rückschlag gehen die befragten Maschinenbauunternehmen weiterhin von einem zweistelligen Umsatzplus für das laufende Jahr aus", sagte Wiechers.

Auch in Brasilien - für den Maschinenbau der wichtigste Absatzmarkt und Produktionsstandort in Lateinamerika - ist eine merkliche konjunkturelle Belebung zu beobachten: 95 Prozent der befragten Unternehmen beurteilen ihre Geschäftssituation entweder als gut (35 Prozent) oder zufriedenstellend (60 Prozent). Zum Vergleich: In der Herbstumfrage bewerteten lediglich 75 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftssituation als gut (26 Prozent) oder zufriedenstellend (49 Prozent). Auf die Frage, welche Faktoren gegenwärtig die Geschäftstätigkeit behindern, wurden insbesondere Restriktionen in Folge der Corona-Pandemie genannt. Aber auch Knappheiten von Roh- und Inputmaterialien sind ein Thema. Dennoch blicken die Unternehmen auch in Brasilien insgesamt optimistisch in das laufende Jahr. Nach einem nur leichten Umsatzplus im vergangenen Jahr rechnen die meisten Umfrageteilnehmer für 2021 mit einem zweistelligen Wachstum.

Der VDMA befragt im halbjährlichen Turnus seine Mitglieder zu den aktuellen Geschäftsentwicklungen in den BRIC-Staaten. Die erste Umfrage erfolgte im Frühjahr 2016. Die jüngste Umfrage mit insgesamt rund 570 Teilnehmern wurde im Zeitraum 12. April bis 30. April 2021 durchgeführt.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Holger Paul, Leiter Kommunikation Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt am Main Telefon: (069) 66030, Fax: (069) 66031511

(mj)

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