Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM)

Molkereien müssen bei Kontraktverhandlungen Stärke beweisen / Auch Politik in der Verantwortung positive Marktsignale zu setzen

(Freising) - Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. fordert die deutsche Molkereiwirtschaft auf, bei den laufenden und auch den kommenden Kontraktverhandlungen mit dem Handel im Sinne der Milcherzeuger zu verhandeln und Stärke zu beweisen.

Die Einkaufspreise für Futter-/Düngemittel, Energie etc. haben sich ebenso wie die Pachtpreise deutlich verteuert - damit sind die Kosten für die Milchproduktion weiter gestiegen. Vier bis sechs Cent mehr bräuchten die Milcherzeuger, um ihre Vollkosten zu decken. Eine mögliche Milchpreissenkung ist vor diesem Hintergrund für die Milchviehhalter nicht akzeptabel.
Nach Ansicht des BDM muss nun die Molkereiseite beweisen, dass man sich mit den jüngsten Molkereifusionen tatsächlich besser gegenüber dem Handel aufgestellt hat. Das muss sich - wie vollmundig angekündigt - auch für die Milcherzeuger positiv auswirken.

An die Bundesregierung richtet der BDM den Appell, der aktuellen Marktentwicklung Rechnung zu tragen und die politisch beschlossene, jährliche Quotenerhöhung von 1 Prozent zum 1. April in diesem Jahr zu überdenken. Aus Sicht der Milcherzeuger wäre es - auch für die anstehenden Preisverhandlungen - ein starkes Marktsignal, die zugeteilte Quotenerhöhung vorübergehend in der nationalen Reserve zu belassen und damit den Markt nicht zusätzlich durch weitere Milchmengen zu belasten.
"Das wäre eine mengenwirksame und für den Staat kostenneutrale Maßnahme, mit der die Politik zeigen könnte, dass man durch ein vorausschauendes und präventives Agieren Wertschöpfungsverluste vermeiden und Kosten sparen kann", begründet BDM-Vorsitzender Romuald Schaber den Vorschlag der Milcherzeuger. "Sorgt man jetzt dafür, dass zusätzliche Mengen erst gar nicht produziert werden, solange der Markt sie nicht aufnehmen kann, vermeidet man später staatliche Ausgaben für marktbereinigende Maßnahmen sowie staatliche Hilfspakete. Gleichzeitig ist es ein wichtiges Signal für alle Marktpartner."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) Pressestelle Gutenbergstr. 7-9, 85354 Freising Telefon: (08161) 5384730, Telefax: (08161) 53847350

(cl)

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