Pressemitteilung | Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE)

"Nachhaltigkeit ist ein Kernanliegen der Windbranche" - BWE legt umfangreiches Hintergrundpapier zum Recycling von Windenergieanlagen vor

(Berlin) - In einem umfangreichen Hintergrundpapier setzt sich der Bundesverband WindEnergie (BWE) mit dem Recycling von modernen Windenergieanlagen auseinander. Neben einem Überblick zu Anlagenkomponenten und zu Recyclingoptionen verschiedener Baustoffe geht der Verband dabei auch auf neue Entwicklungen in der Entsorgungsbranche ein und adressiert erforderliche Anpassungen am Rechtsrahmen.

Der Bundesverband Windenergie e.V. unterstützt die Bestrebungen der Branche, einen geordneten Rückbau und eine sinnvolle Verwertung zurückgebauter Anlagen zu sichern. Im Jahr 2021 fallen die ersten Windenergieanlagen aus der gesetzlichen EEG-Förderung. Für viele Betreiber stellt sich dann die Frage, ob die Bestandsanlagen auch ohne staatliche Unterstützung weiterbetrieben werden können. Ist das nicht gegeben, droht gegebenenfalls der Rückbau von Kapazitäten. Die Entsorgungsbranche kann sich damit auf einen Anstieg zu recycelnder Stoffmengen einstellen.

"Die Windenergiebranche hat angesichts der starken Sichtbarkeit der Anlagen die Herausforderung des Recyclings erkannt und geht diese frühzeitig und proaktiv an. Neben direkten Gesprächen mit der Entsorgungsbranche, liegt das Hauptaugenmerk unserer Arbeit auf der Bereitstellung von Informationen rund um die stoffliche Zusammensetzung von Windenergieanlagen und deren Recyclingpotenzialen. Das nun vorliegende Hintergrundpapier bietet eine wichtige Basis für weitere Anstrengungen, denn Nachhaltigkeit ist ein Kernanliegen der innovationsstarken Windenergiebranche", unterstreicht Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie.

Anders als in der konventionellen Energiewelt sei bei Windenergieanlagen finanzielle Vorsorge getroffen, um den Rückbau der Anlagen abzusichern. Etwa 90 Prozent des Gesamtgewichts einer Windenergieanlage finden problemlos den Weg in etablierte Recyclingkreisläufe für Stahl, Metalle und Beton. Die primäre Herausforderung besteht derzeit im Recycling der Verbundmaterialien innerhalb der Rotorblätter. Erste Entsorgungsunternehmen haben sich mit neuartigen Verfahrensschritten auf die Verwertung dieser GFK/CFK-Verbundstoffe spezialisiert. Die GFK-Verbundstoffe kommen dabei in einer energetischen Verwertung als Ersatzbrennstoff in der energieintensiven Zementindustrie zum Einsatz. Diese Recyclinganlagen können mit dem Anfall zusätzlicher Stoffmengen ab 2021 in ihrer Kapazität problemlos hochgefahren werden. Bereits heute sind die Anlagen nicht ausgelastet und kaufen zusätzliche Rotorblätter aus europäischen Nachbarstaaten zu.

"Um das Recycling von Windenergieanlagen weiter zu harmonisieren und zu verbessern, sind auch Anpassungen des rechtlichen Rahmens erforderlich. Bisher fehlt zum Beispiel ein passender Abfallschlüssel für GFK/CFK in der Abfallverzeichnis-Verordnung. Aufgrund der hohen Exportquote unserer weltweit führenden Windindustrie sollten zudem einheitliche europäische Standards für den Rückbau und das Recycling von Windenergieanlagen etabliert werden. Das hilft nicht nur den Entsorgungsunternehmen, sondern auch den Herstellern und Zulieferern", so Hermann Albers.

Alle Informationen zum Recycling von Windenergieanlagen im BWE-Hintergrundpapier: https://www.wind-energie.de/fileadmin/redaktion/dokumente/publikationen-oeffentlich/themen/02-technik-und-netze/09-rueckbau/BWE-Hintergrundpapier_Recycling_von_Windenergieanlagen_-_20191115.pdf

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) Wolfram Axthelm, Geschäftsführer Politik und Kommunikation Neustädtische Kirchstr. 6, 10117 Berlin Telefon: (030) 212341210, Fax: (030) 212341410

(df)

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