Pressemitteilung | Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (IHK)

Rekordstand bei der Beschäftigung / Oberfränkischer Arbeitsmarkt knackt die Bestmarke aus dem Jahr 1992

(Bayreuth) - Erneut gute Nachrichten für Oberfranken: Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse im Regierungsbezirk hat einen neuen historischen Höchststand erreicht. 427.111. So viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren im Jahr 2017 in Oberfranken beschäftigt gemeldet. Damit überspringen die oberfränkischen Arbeitgeber den bisherigen Höchstwert aus der Zeit unmittelbar nach der Wiedervereinigung und setzen neue Maßstäbe. "Die wirtschaftliche Entwicklung ist gut, die Unternehmen stellen ein. Oberfranken ist ein Wirtschaftsstandort mit Zukunft", kommentiert IHK-Präsidentin Sonja Weigand die Entwicklung.

1992 vermeldete die Agentur für Arbeit, die damals noch Arbeitsamt hieß, 419.583 Beschäftigte für Oberfranken. In den Jahren zuvor - von 1989 bis 1992 - waren die Mitarbeiterzahlen in Oberfranken um knapp 45.000 Beschäftigte und damit in ungeahnte Höhen gestiegen. Die Wiedervereinigung Deutschlands und die Öffnung Osteuropas hatten Oberfranken einen kurzzeitigen Boom beschert. In den folgenden Jahren belasteten jedoch der Strukturwandel und Wirtschaftskrisen den oberfränkischen Arbeitsmarkt. Bis 2005 sank die Beschäftigtenzahl auf nur noch knapp 359.000. Die Arbeitslosenquote war zu diesem Zeitpunkt bereits im zweistelligen Bereich angekommen.

Engagierte Mitarbeiter als Standortvorteil

Der Branchenmix der oberfränkischen Wirtschaft erwies und erweist sich jedoch als zukunftssicher. Den Unternehmen der Region gelingt die Trendwende: Oberfränkische Produkte und Dienstleistungen finden immer mehr Abnehmer, gerade auch auf den internationalen Märkten. "Innovationsfreude, Bodenständigkeit und die Flexibilität des Mittelstandes setzen sich durch und bieten Lösungen für die Herausforderungen der Märkte. Dabei erweisen sich die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Unternehmen immer mehr als Standortvorteil der Region", fasst IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner die Entwicklung zusammen.

60.000 neue Arbeitsplätze entstanden

Vor allem in den letzten zehn Jahren hat die oberfränkische Erfolgsgeschichte neue Fahrt aufgenommen. Oberfränkische Unternehmen stellen kontinuierlich neue Mitarbeiter ein. 60.000 neue Arbeitsplätze sind seither entstanden, in vielen Branchen sucht man mittlerweile händeringend nach Fachkräften. Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,5 Prozent im Jahresmittel 2017 nahe bei der Vollbeschäftigung. Allein von 2016 auf 2017 steigt die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse um 9.700, was einem Plus von 2,3 Prozent entspricht.
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Positive Entwicklung in allen Teilen Oberfrankens

Die positive Entwicklung der Beschäftigtenzahlen in Oberfranken ist flächendeckend und umfasst Branchen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen. Alle Teilregionen tragen zu dem Ergebnis bei und partizipieren am wirtschaftlichen Aufschwung. Überdurchschnittliche Zuwächse gegenüber 2016 gibt es in den Landkreisen Forchheim (+4,9%), Bamberg (+4,5%), Hof (+3,5%) und Wunsiedel (+3,0%) sowie in der Stadt Bayreuth (+2,8%) zu vermelden.

Am meisten neue Arbeitsplätze geschaffen wurden im Gesundheitswesen (+1.390), bei der Herstellung sonstiger Waren (+1.011), worunter etwa die Herstellung von Musikinstrumenten und die Herstellung medizinischer und orthopädischer Produkte fallen, im Einzelhandel (+856), in der Unternehmensberatung und der Führung von Unternehmen (+672). Weitere Zuwächse sind unter anderem bei der Kunststoffindustrie (+518), der Metallindustrie (+516), dem Transportwesen (+400), der Gastronomie (+393) und den Wirtschaftsdienstleistungen (+338) oder den Dienstleistungen in der Informationstechnologie (+308) zu verzeichnen.

Doch es gibt auch schrumpfende Wirtschaftszweige. Den größten Abbau von Beschäftigten mussten die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften (-1.149), die und die Finanzdienstleistungen (-243) verkraften.

Unternehmen wollen weiter einstellen

Blickt man auf die aktuellen Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage, so ist nicht davon auszugehen, dass sich die positive Beschäftigungsentwicklung im Jahr 2018 abschwächen wird. "Unsere Unternehmen wollen auch künftig vor Ort investieren, neue Stellen schaffen und Mitarbeiter einstellen", versichert IHK-Präsidentin Sonja Weigand. Größte Hürde dabei ist aus ihrer Sicht der immer drängender werdende Fachkräftemangel. Ausgeschriebene Stellen blieben oft unbesetzt, Wachstumspotenziale könnten im Zweifelsfall nicht genutzt werden und im schlimmsten Fall müssten Aufträge abgelehnt werden. Über 58 Prozent der IHK-Mitgliedsunternehmen sehen im Fachkräftemangel ein unternehmerisches Risiko für ihren Betrieb, der damit zur größten Herausforderung der Wirtschaft wird.

"Die Bewältigung des Fachkräftemangels ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es muss unser gemeinsames Ziel sein, mehr Menschen von außerhalb von den Vorteilen des Arbeits- und Lebensstandorts Oberfranken zu überzeugen. Gerade junge Familien spüren die zunehmenden Nachteile des teuren Lebens in der Großstadt. Für sie ist Oberfranken mit seiner Vielzahl attraktiver Arbeitgeber und seinem familienfreundlichen Umfeld eine echte Alternative", betont IHK-Präsidentin Sonja Weigand.

Quelle und Kontaktadresse:
Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (IHK) Wolfram Brehm, stellv. Hauptgeschäftsführer, Standortpolitik Bahnhofstr. 23-27, 95444 Bayreuth Telefon: (0921) 886-0, Fax: (0921) 886-9299

(rs)

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