Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Schwellenmärkte boomen / Deutschland profitiert

(Berlin) - Über 2,7 Mrd. Menschen leben in den so genannten BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China). Dies entspricht über 40 Prozent der Weltbevölkerung und einem großen Wirtschafts- und Kaufkraftpotenzial. Die deutschen Ausfuhren in diese Staatengruppe sind indes im letzten Jahr um 31 Prozent - von 48 auf 63 Mrd. Euro – gestiegen. DIHK und AHKs rechnen damit, dass bereits 2008 in die BRIC-Staaten insgesamt mehr exportiert wird als in die USA. Der Aufwärtstrend wird sich angesichts des hohen Modernisierungsbedarfes in diesen Staaten mittelfristig fortsetzen. Deutsche Investitionsgüter werden auch weiterhin in Schwellenländern besonders nachgefragt. Dabei profitiert die deutsche Wirtschaft von der Offenheit des Marktes. Ihre Erfolge im Exportgeschäft sichern hierzulande Beschäftigung: Allein der Export deutscher Waren in die BRIC-Staaten steht für rund eine halbe Million Arbeitsplätze in Deutschland.

Deutschland erobert die Schwellenmärkte

Die deutschen Unternehmen haben also viel zu gewinnen auf den boomenden Schwellenmärkten. Dies betrifft jedoch nicht nur die Exportwirtschaft, sondern auch die Investitionstätigkeit deutscher Unternehmen in den BRIC-Staaten. Ein Beispiel: Die rund 1.000 in São Paulo ansässigen Unternehmen mit deutschem Kapital beschäftigen etwa 230.000 Arbeitnehmer. Auf die Beschäftigtenzahl bezogen ist São Paulo damit die „größte deutsche Industriestadt“ weltweit. 15 Prozent der Industrieproduktion Brasiliens wird von „deutschen Unternehmen“ erwirtschaftet. Der Auslandserfolg der Firmen sichert über höhere Erträge deren Basis in Deutschland.

Ausländische Investitionen sichern Beschäftigung bei uns

Gleichzeitig ist wichtig, dass Deutschland nicht nur auf offene Grenzen für deutsche Investitionen im Ausland pocht, sondern sich zugleich nicht gegenüber ausländischen Investitionen abschottet – schon aus eigenem Interesse: Investitionen aus dem Ausland tragen dazu bei, dass Arbeitsplätze in Deutschland entstehen. Ein Beispiel hierfür ist der Kauf des Regionalflughafens Parchim in Mecklenburg-Vorpommern durch einen chinesischen Logistikkonzern im Frühjahr 2007. Der Flughafen soll nun zu einem Frachtflugzentrum als Bestandteil eines weltweiten Netzwerks für den Luftfrachtverkehr ausgebaut werden. Im Umfeld des Flughafens hat der chinesische Investor Flächen von über 800 Hektar für Gewerbeansiedungen mit entsprechender Beschäftigungswirkung erworben.

Die Beispiele zeigen: Offenheit der Märkte ist Grundvoraussetzung für Wohlstand

In Europa ist durch den EU-Binnenmarkt Offenheit garantiert. Aber die Märkte, die überdurchschnittliches Wachstum versprechen, liegen vor allem außerhalb der EU. Europa darf sich daher nicht nach außen abschotten, sondern muss durch ein liberales Außenhandelsregime die Chancen dynamischer Märkte für die Unternehmen und Konsumenten der EU nutzbar machen. Das beste Mittel ist hierfür das multilaterale Vertragswerk der Welthandelsorganisation WTO. Deren Handelsregeln schaffen Rechts- und Planungssicherheit. Bilaterale und regionale Handelsabkommen sind hingegen die schlechtere Lösung. Sie bedeuten z.B. bürokratischere und zeitraubende Zollverfahren. Kleinere und mittlere Unternehmen sind davon überdurchschnittlich betroffen, da sie zusätzliches Expertenwissen teuer einkaufen müssen.

Bestehende Regelungen bieten ausreichenden Schutz

Der DIHK spricht sich gegen Hürden für Investitionen aus dem Ausland aus. Der bestehende Rechtsrahmen – u.a. das Außenwirtschaftsgesetz und die Kartell- und Regulierungsbehörden – reichen aus. Zusätzliche Regelungen halten nur ausländische Investoren von einem Engagement in Deutschland ab.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Ute Brüssel, Pressesprecherin Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: (030) 203080, Telefax: (030) 203081000

(el)

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